Höhlenführer: Prüfungen nur noch in Linz

Salzburgs Landtag vereinfacht die Prüfungsprozeduren für Höhlenführer. Wer mit Gästen professionell in Höhlen unterwegs sein will, muss Eignung, Wissen in Theorie und Praxis künftig in Linz nachweisen. Die Salzburger Kommission wird abgeschafft.

Das Salzburger Prüfungswesen für Höhlenführer wird laut neuem Landesgesetz mit dem in Oberösterreich zusammengelegt. Das hat der Salzburger Landtag am Mittwochvormittag einstimmig beschlossen. Künftige Prüfungen für Kandidaten aus beiden Bundesländern gehen damit in Linz über die Bühne. Und auch in Linz soll dafür - dem Vernehmen nach - eine abgespeckte Kommission tätig werden.

Siebenköpfige Kommission zu teuer

Bisher war in Salzburg eine eigene und laut Insidern nicht gerade kostengünstige Kommission zuständig. Sie bestand aus einem „rechtskundigen Beamten der Landesregierung“ als Vorsitzendem und „drei weiteren fachkundigen Beisitzern, die einschließlich ihrer Vertreter von der Landesregierung bestellt werden“. Das ergab insgesamt sieben Beteiligte auf Behördenseite. Als weiteres Argument für Einsparungen nennen die Befürworter der neuen Lösung, dass es insgesamt nicht sehr viele Kandidaten für den Fachbereich Höhlenführung gebe.

„Weiter Qualität ohne überbordende Prüfungen“

Die neue Regelung diene der Entbürokratisierung und der Reduzierung von Kosten, betont der Landtagsabgeordnete Michael Obermoser, der auch Bürgermeister von Wald im Pinzgau (ÖVP) ist. Das neue Gesetz komme auch den Männern und Frauen entgegen, die Höhlenführer werden wollen: „Qualität und Sachkenntnis sind mit dem neuen Gesetz weiterhin sichergestellt, ohne dass die Kandidaten dabei überbordende Prüfungsinstrumente durchlaufen müssen.“

Auch bei den Fachgebieten gibt es Änderungen: Neuerdings stehen Höhlenschutz- und Naturschutzrecht im Vordergrund. Dazu kommen wissenschaftliche Höhlenkunde und Grundlagenwissen über Höhlen in Österreich und angrenzenden Regionen. Weitere Gegenstände: praktische Höhlenkunde, „Befahrungstechnik“, Grundzüge der Höhlenvermessung, Orientierung im Gelände, Erste Hilfe unter besonderen Bedingungen in Höhlen, Höhlenbergrettungswesen, gesundheitliche Probleme von Höhlenbesuchern und sprachliches Ausdrucksvermögen.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at