Neuer Bahntunnel: Widerstand in Köstendorf

Nach der Präsentation der Pläne für den Bau eines Bahntunnels zwischen Köstendorf (Flachgau) und Salzburg-Kasern formiert sich in Köstendorf eine Bürgerinitiative. Umstritten ist ein Förderband für den Tunnelaushub.

In Köstendorf herrscht Aufregung um das große Bauvorhaben. Viele Anrainer befürchten starke Belastungen durch den jahrelangen Bau. Besonders umstritten ist ein Förderband, mit dem das Gestein aus dem Tunnelaushub transportiert werden soll. Vier Millionen Kubikmeter Gestein müssen für die beiden 16 Kilometer langen Tunnelröhren ausgehoben werden. Das entstpricht einem 370 Meter hohen Haufen auf einem Fußballfeld, der fünf Kilometer zur Deponie ins benachbarte Lochen nach Oberösterreich transportiert werden muss.

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Skepsis wegen Tunnel-Förderband
Nach der Präsentation der Pläne für den Bau eines Bahntunnels zwischen Köstendorf (Flachgau) und Salzburg-Kasern formiert sich in Köstendorf eine Bürgerinitiative.

Landwirte: Förderband wirkt sich auf Wiesen aus

Das geplante Förderband führt in Köstendorf durch die Wiesen mehrerer Landwirte. Die Landwirte befürchten nun Auswirkungen auf ihre Wiesen und die Anrainer Lärmbelastungen. Mit einer Bürgerinitiative wollen Gemeinde und Anrainer ihre Anliegen für die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projektes einbringen.

Der Köstendorfer Bürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP) kündigte an, einen Ausschuss mit allen Grundbesitzern zu bilden. „In diesem Ausschuss sollen die einzelnen Gebiete ihre Forderungen stellen. In weiterer Folge könnte es auch einen Vorstand geben, wo wir als Gemeinde mitwirken und wo auch politische Unterstützung des Landes zugesichert werden muss“, kündigte der Köstendorfer Bürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP) an.

Graphik zum Verlauf der HL-Strecke

ÖBB

Vier Millionen Kubikmeter Gestein müssen für den Tunnelbau ausgehoben werden

ÖVP-Verkehrslandesrat Stefan Schnöll befürwortet den Bau des 16 Kilometer langen Bahntunnels. Gleichzeitig sicherte Schnöll den Bewohnern auch die Unterstützung des Landes für einen juristischen Beistand zu. Außerdem forderte er von den ÖBB ein Verkehrskonzept für die Bauarbeiten. Die Gemeinde Köstendorf befürchtet zudem einen starken Lastwagen-Verkehr durch die Großbaustelle. Die Bundesbahnen versuchten am Dienstag zu beruhigen und betonten, dass es bereits Gespräche mit Anrainern und Grundbesitzern gebe.

Eisenbahngesetz kann Grundstücke enteignen

Weil die neue Bahntrasse auch durch zahlreiche Grundstücke führen würde, müssen die Eigentümer zustimmen. Verweigern sie die Abgabe ihrer Gründe, kann nach dem Eisenbahngesetz auch enteignet werden. Die Verhandlungen mit den Eigentümern sollen nach Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung aufgenommen werden.

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