Aufwendiger Transport: Makart-Bild übersiedelt

„Der Frühling“, ein monumentales Gemälde von Hans Makart, wird für eine Ausstellung nach Bonn verliehen. Das Bild ist mehr als sechs Meter breit und passt weder in eine Kiste noch durch eine Tür.

Seit mehr als zehn Jahren war der „Frühling“ von Hans Makart in einer Mauernische verborgen. Ab Monatsende wird er nun in Bonn ausgestellt. Die Vorbereitungen ringsum machen klar, dass dieser Transport aufwendig und schwierig ist. Auf einem Tisch wird das rund 24 Quadratmeter große Bild abgelegt und dann aufgerollt.

Die sogenannten Sensationsbilder von Hans Makart waren ursprünglich vom Maler selbst dazu gedacht, auf Reisen geschickt zu werden, erklärt der Kunsthistoriker Nikolaus Schaffer: “Die sind dann in den Metropolen gezeigt worden, in ganz Europa und auch in Amerika. Das war bei diesem Bild nicht mehr der Fall, weil Hans Makart gestorben ist. Da war der Rummel dann nicht mehr so groß. Aber das Bild wäre sonst sehr weit herum gekommen“.

Strapazierfähige Leinwand und Technik

Makart hatte also vorgesorgt: Eine strapazierfähige Leinwand verwendet und die Farbe so aufgebracht, dass sie nicht brechen konnte, schildert die Restauratorin Elisabeth Scheel: „Er hat die Grundierung ganz dünn gespachtelt. Dann hat er sie dünn abgerieben, damit nur die Vertiefungen mit Grundierung aufgefüllt sind. Die Akzente sind dann mit viel Farbe und einem Pinselstrich aufgesetzt. Man sieht an der Pinselführung, wie schnell er gearbeitet hat“.

Das Bild aus der Mauernische zu heben ist Präzisionsarbeit. Es muss geklärt werden, wo die Leinwand gestützt werden muss, damit sie nicht reißt, das Bild wiegt immerhin 200 Kilo. Als das Gemälde schließlich unversehrt auf dem Tisch liegt, ist die Erleichterung allen anzumerken.

Link:

• Gemälde der Residenzgalerie nun im Web (salzburg.ORF.at; 28.06.2018)