NS-Opfer: Neben Gedenkstein auch Friedhof beschmiert

In Goldegg (Pongau) ist in der Nacht zum 1. September nicht nur das Denkmal für Wehrmachtsdeserteure beschmiert worden. Auch auf dem Friedhof wurden Gedenktafeln für Opfer der Nazis beschädigt. Das wurde Dienstag bekannt.

Es geht um zwei Gedenktafeln aus Kupfer auf dem Goldegger Friedhof, teil dazu die Polizei mit. Die Verunstaltung in der gleichen Art wie beim Gedenkstein sei erst am Dienstag entdeckt und der Pfarre Goldegg angezeigt worden. Laut Polizei ist ein Zusammenhang beider Taten wahrscheinlich.

Todesschwadron jagte Widerständler

Wie der Gedenkstein beim Erholungsheim der Salzburger Gebietskrankenkasse erinnern auch die beiden Kupfertafeln an die Opfer des 2. Juli 1944. Damals hatte eine mehr als tausend Mann starke Todesschwadron aus SS- und Gestapoleuten das Gebiet nach versteckten Deserteuren, Freiheitskämpfern und ihren Helfern durchsucht. 14 Menschen wurden dabei unmittelbar oder später in Konzentrationslagern ermordet. Im Unterschied zum Stein sind die Gedenktafeln jedoch ohne die Namen der Opfer gestaltet worden.

Goldegger Deserteursgedenkstein beschmiert

privat

Was bisher seit Samstag geschah

Unbekannte Täter haben am Wochenende die Gedenkstätte für Wehrmachtsdeserteure in Goldegg beschmiert, die 1944 gejagt und dann ermordet wurden. Die Schmieraktion wurde bei der Polizei angezeigt - mehr dazu in salzburg.ORF.at (4.9.2018)