Wernbacher: Sechs Jahrzehnte Kaffeehauskultur
„Im Kaffeehaus sitzen Leute, die allein sein wollen und dazu Gesellschaft brauchen“, so hat es der Schriftsteller Alfred Polgar ziemlich treffend gesagt. Auf das Cafe Wernbacher trifft das seit 66 Jahren zu. Viele Gäste kennen das Kaffeehaus von Jugend an und sind dort quasi groß geworden. „Seit ich ein Kind bin, gehe ich ins Wernbacher. Früher mit meinen Großeltern, da war auch diese typische Kaffeehauskultur modern und da war das auch noch richtig schön - das Wernbacher hat sich diesen alten Charme behalten“, sagte Nadine Idinger aus der Stadt Salzburg.
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Originaleinrichtung aus den 50er Jahren
Die Originaleinrichtung im Wernbacher stammt aus den 50er Jahren, als Frank Wernbacher, der Vater von Monique Wernbacher, das Cafe gegründet hat. Rasch entwickelte sich das Wernbacher zu einem gesellschaftlichen Hotspot und lockte die Prominenz. „Romy Schneider, Curd Jürgens, Liz Taylor, Richard Burton - sie haben auch an der Bar ordentlich getrunken und etwas gestritten. Es war sehr, sehr bunt“, erzählte die Tochter des Gründers.
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Ein Papagei für das Kaffeehaus
Möglicherweise förderten die skurrilen Ideen von Frank Wernbacher die Beliebtheit des Kaffeehauses. „Zum Beispiel hat er uns einen Papagei gekauft, der auch im Kaffeehaus wirken soll. Er hat ihn an der Bar auf einem Baum platziert. Dieser Papagei konnte ein bisschen fliegen und hat den Damen immer den Kuchen weg genascht“, so Monique Wernbacher.
„Es soll bleiben, wie es ist“
Der jetzige Pächter Bernhard Huemer bewirtete in den vergangenen 15 Jahren geschätzte 1,5 Millionen Gäste - sein Konzept für die Zukunft klingt einfach: „Das es so bleibt wie es ist. Das ist genau dieser Kaffeehausflair, den man leider in der heutigen Zeit schon sehr selten findet und diesen gilt es zu erhalten und zu pflegen.“ Sein Ziel - weiterhin das beliebte Grätzelcafe im Andräviertel zu bleiben.
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Mit 66 Jahren, das fängt das Leben an
Das Kaffeehaus Wernbacher feiert gerade den 66. Geburtstag.