Teile des Glemmtales vermurt und überschwemmt

Nach heftigen Unwettern im Glemmtal (Pinzgau) Donnerstabend werden die Schäden nun beseitigt, Straßen von Muren und Geröll befreit und Wildbachsperren ausgebaggert. Freitagnachmittag soll es wieder stark regnen.

Weiterer Regen könnte die Situation im Glemmtal wieder verschärfen, sagen Fachleute. Bis zu 300 Einheimische und Gäste sind in den Saalbacher Ortsteilen Lengau und Hinterglemm von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Straße noch nicht befahrbar ist.

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Kommt die nächste Flut?

Der Saalbacher Feuerwehrkommandant Michael Eberharter im Gespräch mit ORF-Redakteur Peter-Paul Hahnl: „Weiterer Regen könnte fatal wirken.“

Bewohner müssen aber nicht in Sicherheit gebracht werden. Der Zivilschutzalarm für das Glemmtal ist derzeit noch aktiv. Nach einer Besprechung der Einsatzleitung wurde mitgeteilt, dass die Straße bis Lengau und Hinterglemm im Lauf des Freitags wieder einspurig befahrbar gemacht werden kann.

Video eines Augenzeugen aus dem Glemmtal

Michael Probst aus Hinterglemm blickt über die tosende, hochwasserführende Glemmtaler Ache.

Unmittelbar nach dem Unwetter am Donnerstagabend hatte der Pinzgauer Bezirksfeuerwehrkommandant Franz Fritzenwanger noch befürchtet, dass die Verbindung für mehrere Tage nicht benützt werden könnte.

Video eines weiteren Unwetter-Augenzeugen

Blick von einem Balkon auf die überflutete Landesstraße in Saalbach-Hinterglemm.

Die Straße ist auf einer Länge von mehreren hundert Metern weggespült worden. „Es besteht keine Gefahr für die 200 bis 300 Personen“, sagte Monika Vogl von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Auch der Einsatz des Bundesheeres werde nicht nötig sein. Auch die seit dem Unwetter unterbrochene Trinkwasserversorgung für Hinterglemm konnte inzwischen wieder hergestellt werden.

Bildergalerie:

Keine Meldungen über Tote, Verletzte

Aus den Seitentälern und Gebirgsgräben des Glemmtales gelangten Donnerstagabend laut Einsatzleitung der Feuerwehr große Wassermassen in den Oberlauf der Saalach. Diese trat auch bei Saalbach über die Ufer.

Für Saalbach-Hinterglemm und die Nachbargemeinden Viehhofen und Maishofen wurde noch am Donnerstagabend Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Wassermassen überfluteten in den drei Gemeinden viele Keller und Tiefgaragen. Mit den Auspump- und Aufräumarbeiten sei sofort begonnen worden, er rechne aber damit, dass viele Einsätze erst am Freitag erledigt werden können, sagte der Kommandant der Saalbacher Feuerwehr. Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See und die Einsatzkräfte richteten einen Führungsstab ein.

Einsätze auch in Leogang und Zell am See

Gegen 21.30 Uhr war der Pegelstand der Saalach laut Bezirksfeuerwehrkommandant Fritzenwanger wieder leicht gesunken, auch die Niederschläge ließen nach. Auch die Feuerwehren in Leogang und Zell am See mussten zu unwetterbedingten Einsätzen ausrücken.

Viel zu tun auch in anderen Landesteilen

In der Stadt Salzburg und im Flachgau in Bergheim, Wals-Siezenheim und Schleedorf standen etliche Keller und Unterführungen unter Wasser, sagte ein Mitarbeiter des Landesfeuerwehrkommandos dem ORF. Allein in der Landeshauptstadt zählte die Berufsfeuerwehr 22 Einsätze nach schweren Unwettern mit Hagelschlag.

Überschwemmter Parkplatz nach Regen

ORF/Peter-Paul Hahnl

Auch in der Stadt Salzburg wurden Flächen überflutet - hier ein Parkplatz in Salzburg-Lehen

Blitz trifft Stromleitung: Waldbrand

Waldbrand durch Blitzschlag

Freiwillige Feuerwehr Golling

Löschtrupps mussten ins Gebirge ausrücken

In Golling (Tennengau) und Großarl (Pongau) verursachten Blitze am Donnerstagabend Waldbrände. Einer traf eine 30-kV-Leitung. Ein gerissenes Stromkabel schlug eine Feuerschneise in den ausgetrockneten Wald - mehr dazu in salzburg.ORF.at (24.8.2018)

Peter-Paul Hahnl, Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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