Neues Schlaflabor wegen großer Nachfrage

Mehr als ein Viertel aller Salzburger hat Probleme einzuschlafen oder durchzuschlafen. Weil die Wartezeiten im öffentlichen Labor lange sind, hat jetzt ein privates Schlaflabor in Salzburg-Riedenburg für weitere sechs Patienten eröffnet.

Das Schlaflabor der Privatklinik Salzburg in der Sinnhubstraße ist neben dem Labor in der Christian Doppler-Klinik bereits die zweite Einrichtung dieser Art in Salzburg. In sechs Einzelzimmern werden von Schlafstörungen betroffene Patienten rund um die Uhr überwacht und untersucht, sagt Leiterin und Lungenfachärztin Juliane Rudnik.

Schlaflabor

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Detailliertes Monitoring im Schlaflabor

Schlafstörungen als Krankheit wenig bekannt

„Die Erkrankung ist immer noch sehr unterdiagnostiziert, weil sowohl Patient wie auch Angehörige Schnarchen für eine lästige Angewohnheit halten, aber die Krankheit unterschätzen“, sagt Rudnik. Dabei könne man relativ einfach mittels einer Schlafmaske zur Beatmung Abhilfe schaffen. „Man kann sehr rasch und effektiv Abhilfe schaffen. Es konnte in Studien gezeigt werden, dass die Therapie das Risiko für einen Herzinfarkt auf das Niveau von Patienten reduziert, die nicht unter diesen Atemaussetzern leiden“, sagt Rudnik.

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Patient wird mit Sensoren verkabelt

Patienten wollen sich Probleme nicht eingestehen

Auch Burnout, Depressionen, Ermüdungserscheinungen, Herz-Kreislauferkrankungen, hoher Blutdruck oder Diabetes können Folgen von Schlafproblemen sein. „Das hat mit unseren Umweltbedingungen zu tun, unter denen wir leben. Es gibt zunehmend Schichtarbeit, eine Überdigitalisierung, die Medien spielen eine Rolle, das Schlafen mit dem Handy am Bett“, sagt Rudnik. Die Kosten für den Aufenthalt im privaten Schlaflabor übernehmen zwar die meisten Krankenkassen, die Kosten für die medizinische Überwachung betragen pro Nacht allerdings 522 Euro, die allenfalls eine Zusatzversicherung trägt.

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Zweites Schlaflabor soll Wartezeiten verkürzen

Schlafstörungen werden häufig auf die leichte Schulter genommen, obwohl Abhilfe einfach wäre.

Erhöhtes Herzinfarktrisiko

Der Patient und Salzburger Arzt Arif Salijevic ist 65 Jahre alt und nun seit drei Wochen in Pension. Er hat trotz seines medizinischen Wissens lange Zeit gebraucht, um sich seine Schlafstörungen als gefährliches Problem bewusst zu machen: „Man probiert erst alles andere. Das heißt wenn man Auto fährt und merkt, man ist ermüdet, schläft man 15 Minuten am Parkplatz. Erst als das drei, vier Mal am Tag notwendig war, habe ich gemerkt, das ist nicht der normale Weg“, sagt Salijevic.

Patient seit Behandlung „erholt und munter“

„Schlafapnoe ist gefährlich weil sie einhergeht mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Auch das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt ist fast dreifach erhöht“, sagt Rudnik. Das Ergebnis der Behandlung schildert der Patient „wie Hundert zu Eins“: „Wenn man wieder durchgeschlafen hat, braucht man in der Nacht nicht mehr aufstehen und springt morgens wie der Kaspar um sechs Uhr aus dem Bett - erholt und munter“, sagt Salijevic.

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