Stromproduktion aus Biomasse schwächelt

Die Ökostromproduktion aus Biomasse kommt in Salzburg allmählich zum Erliegen. Weil sich Strom aus Holz nicht mehr rechnet, stehen nach Lofer (Pinzgau) steht jetzt auch Kraftwerke in Tamsweg (Lungau) und Großarl (Pongau) still.

Allein das Biomassekraftwerk Tamsweg kann Strom für 1.000 Haushalte produzieren. Seit Ende Juni ist damit aber Schluss, denn die Stromproduktion aus Holz ist ohne Ökostromförderung nicht kostendeckend. Auch die anderen Betreiber haben sich, rechtzeitig bevor die 13-jährige Ökostromförderung ausgelaufen ist, um einen Nachfolgetarif beworben. Antwort des Bundes haben sie allerdings bis heute keine erhalten, sagt der Geschäftsführer des Biomassekraftwerks Tamsweg, Richard Rainer.

Biomasse

ORF

Biomasseheizwerk in Tamsweg

Bisher keine Antwort vom Bund erhalten

„Wir haben Ende Juni 2017 um diesen Tarif angesucht, aber bis dato keine Antwort bekommen. Außer von der ÖMAG (Anm.: Abwicklungsstelle für Ökostrom AG), dass wir erst aber 2020 vielleicht wieder einspeisen können“, sagt Rainer. In Lofer steht die Stromproduktion bereits seit einem Jahr still. Auch in Großarl wird kein Strom mehr ins Netz eingespeist und in Hallein (Tennengau) und Saalfelden (Pinzgau) ist mit Auslaufen der Ökostromprämie Ende des Jahres Schluss.

Hackschnitzel

ORF.at/Christian Öser

Hackschnitzel zur Stromproduktion nicht mehr rentabel

Weiter Förderung, aber nur für neue Anlagen

Damit sind mit Jahreswechsel die Hälfte aller stromerzeugenden Biomassekraftwerke in Salzburg vom Netz. Die Ökostromprämie gibt es zwar weiterhin, allerdings nur für neue Anlagen. Das sollte man ändern, sagt Enes Hamidovic vom Dachverband der Salzburger Biomasseheizwerke: „Man darf nicht immer nur neue Investitionen schaffen, sondern muss einfach schauen, die bestehenden Anlagen, die gut funktionieren, über die Zeit drüberzubringen. Dann kann man sich überlegen, dass man in neue Technologien investiert“, sagt Hamidovic.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Heizwerke stellen Stromproduktion ein

Ohne Ökostromförderung des Bundes ist die Stromproduktion aus Biomasse derzeit nicht mehr wirtschaftlich.

Die zehn Salzburger Biomassekraftwerke haben Strom für 36.000 Haushalte und Wärme für 20.000 Haushalte produziert. Durch den Zuverdienst mit der Stromproduktion konnte die Fernwärme billiger an die Endkunden weitergeben werden. Das fällt nun weg, sprich die Heizkosten werden steigen.

Biomasse

ORF

Biomasseheizkessel

Energielandesrat für regionale Lösung

Auch wenn eine Nachfolgeregelung für die Ökostromprämie Sache des Bundes ist, will auch das Land Salzburg aktiv werden, sagt Energielandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne). „Ich werde mit dem lokalen Energieversorger Salzburg AG sprechen, ob es nicht möglich ist, höhere garantierte Einspeisetarife zu gewährleisten. Ich habe gehört, andere Bundesländerengerieversorger machen das“, sagt Schellhorn. Gerade im Winter seien Biomassekraftwerke gefragte Stromlieferanten, da knapp die Hälfte des Strombedarfs importiert werden müsste, wenn der Ertrag aus Wasserkraft und Solar zurück geht.

Link: