Debatte um Genehmigung für Alpenvereinshütte

Für eine der bekanntesten Alpenvereinshütten im Großraum Salzburg fehlt nach mehr als 100 Jahren noch immer eine Betriebsanlagengenehmigung. Der Hüttenwirt macht sich deshalb Sorgen. Der Alpenvereinschef versteht das nicht.

Eine Betriebsanlagengenehmigung benötigt jede Schützhütte ebenso wie ein Gasthaus. Es geht um den Paragraphen 74 der Gewerbeordnung. Dieser regelt, dass auch Schutzhütten eine Betriebsanlagengenehmigung benötigen - und zwar vor Errichtung und Betrieb.

Zeppezauer Haus Alpenverein Alpenvereinshütte Untersberg

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Zeppezauer Haus, knapp unterhalb des Salzburger Hochthrons auf dem Untersberg. Links hinten: Hochstaufen bei Bad Reichenhall

Das Zeppezauerhaus auf dem Untersberg ist mehr als 100 Jahre alt, wurde mehrfach umgebaut, erweitert und renoviert - stets mit gültiger Genehmigung, betont Ulrich Mühhlthaler, Vorsitzender der zuständigen Alpenvereinssektion Salzburg-Stadt: „Lediglich eine Gesamt-Betriebsstättenbewilligung gibt es bis heute nicht. Ich habe dafür aber alle Vorbereitungen getroffen. Und nach Rücksprache mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft werden diese Unterlagen an deren Sammelstelle eingereicht.“

Hüttenwirt und Pächter besorgt

Hüttenwirt und Pächter Günther Brandstätter befürchtet allerdings, dass sich das in der laufenden Saison - das heißt bis Ende Oktober - nicht mehr ausgehen dürfte: "Ich glaube nicht, dass das fertig wird. Es ist zum Beispiel die Materialseilbahn noch nicht genehmigt. Die muss erst behördlich abgenommen werden. Und es gibt noch viele andere Dinge, wo ich nicht glaube, dass sie bis Saisonende zustande kommen.

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TV-Bericht über die heftige Diskussion zwischen Hüttenwirt und Sektionsvertretung - zur fehlenden Genehmigung für das Zeppezauer Haus auf dem Untersberg

Alpenverein: „Nur noch Formalitäten“

Das seien alles nur noch Formalitäten, versucht ÖAV-Vorsitzender Ulrich Mühlthaler zu beruhigen. Er verstehe nicht, warum der Pächter jetzt so in Sorge sei, schließlich sei das seine letzte Saison dort, so Mühlthaler. Dieses Argument greife zu kurz, entgegnet Hüttenwirt Brandstätter. Er verlangt eine rasche Umsetzung der behördlichen Formalitäten.

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