AUVA-Reform: Salzburger Reaktionen unterschiedlich

Unterschiedlich sind die Sichtweisen der Salzburger Wirtschaftskammer, Sozialversicherung und Gewerkschaft zur Reform der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA). Seit Montag liegt der Reformplan der Bundesregierung am Tisch.

430 Millionen Euro sollen gespart werden, ohne dass Leistungen gekürzt werden. Wie genau das gehen soll, darüber gehen die Meinungen in Salzburg allerdings auseinander. Ohne tiefe Einschnitte in die Gesundheitsversorgung könne die Unfallversicherung die Einsparungen nicht schaffen, sagt der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse und Chef der Gewerkschaft Bau und Holz, Andreas Huss.

Er sieht durch die Reformpläne der Bundesregierung jährliche Mehrkosten von 15 Millionen Euro auf die Gebietskrankenkasse zukommen. Das könne laut Huss wiederum nur durch Leistungskürzungen seitens seines Hauses kompensiert werden. Damit gehe die AUVA-Reform zu Lasten aller Arbeitnehmer und deren Beitragszahlungen für die Gebietskrankenkasse. Entlastet würden durch die Reform Großbetriebe, während Klein und Mittelbetriebe mit zusätzlichen Kosten rechnen müssten, kritisiert Huss.

Kritik an Zustimmung der Wirtschaftskammer

„Da kommen zum Beispiel 110 Millionen Euro von den Klein- und Mittelbetrieben, die in Zukunft keine Entgeltfortzahlungs-Rückerstattung für erkrankte Dienstnehmer mehr bekommen. Da frage ich mich, warum die Wirtschaftskammer so einer Lösung zustimmt. Denn das trifft auch im Bundesland Salzburg vor allem Klein- und Mittelbetriebe, die hier viel Geld verlieren.“

Das stimme so nicht, kontert der Direktor der Salzburger Wirtschaftskammer, Manfred Pammer. "Für uns ist ganz wichtig und unabdingbar, dass es diesen Zuschuss zur Entgeltfortzahlung für unsere Klein- und mittelständischen Betriebe weiterhin gibt. Die Frage wird sein, wie das in Zukunft finanziert wird.

Wer welche Kosten trägt, bleibt offen

Wer letztlich welche Kosten der Reform der Unfallversicherung trägt, ist also offen. Fest steht nur, dass es in Summe 430 Millionen Euro sein werden.

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