Sex & Crime bei Festspielen: Krönung der Poppea
Sie gilt als die erste „Sex and Crime“ Oper der Musikgeschichte: „L´incoronazione di Poppea“- „Die Krönung der Poppea“ von Claudio Monteverdi. 1642 uraufgeführt, feiert die Oper am Sonntagabend unter der Regie von Jan Lauwers Premiere bei den Salzburger Festspielen. Herausgekommen ist dabei eine Barockoper voller Schwung und Bewegung. Sänger, Musiker und Tänzer bilden ein gleichberechtigtes Bühnenensemble und agieren als Team.
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Regie, Bühnenbild und Choreografie aus einer Hand
Die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva ist eine aufreizend sinnliche Poppea. Sie strebt nach Einfluss und Macht- Kaiser Nerone, gesungen von Kate Lindsey, ist für sie Mittel zum Zweck. Jan Lauwers zeichnet neben der Regie, auch noch für Bühnenbild und Choreografie verantwortlich: „Nero und Poppea sind das grauenvollste Paar der Geschichte. Vielleicht hatten sie guten Sex oder sie gaben vor, guten Sex zu haben. Die Frage ist, wie verbindet man Musik und Sexualität.“
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Krönung der Poppea bei Festspielen
Am Sonntag feiert die Monteverdi-Oper „L´incoronazione di Poppea“ ihre Premiere bei den Salzburger Festspielen
Jan Lauwers betont die dunklen Seiten von Leidenschaft und Macht. Doch auch die wenigen humorvollen Facetten der Oper zeigen Wirkung: Männer spielen Frauenrollen und Frauen verkörpern brutale Herrscherfiguren - die Machtverhältnisse werden umgekehrt.
Sänger und Tänzer formen eine lebende Skulptur. Der Mordversuch an der schlafenden Poppea scheitert- denn Amor beschützt sie.
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Premiere am Sonntagabend
Letzlich sind alle Gegner beseitigt - der Krönung der Poppea steht nichts mehr im Weg. In der Rolle der Poppea ist Sonya Yoncheva zu sehen: „Sie sind Monster und zugleich sind sie so menschlich. Sie haben körperliche Bedürfnisse und die müssen wir zum Ausdruck bringen.“ Entstanden ist auf diese Weise ein makabres, barockes Sittengemälde, das Tänzer, Sänger und Musiker gemeinsam erarbeitet haben. Die Premiere findet am Sonntagabend statt.