Entrindungsmaschine gegen Borkenkäfer

Erstmals seit Jahrzehnten haben die Bundesforste im Gasteinertal damit begonnen, nach einem Föhnsturm im vergangenen Winter liegen gebliebene Baumstämme zu entrinden. Diese sind ideale Brutstätten für Borkenkäfer.

30.000 Festmeter Schadholz sind vergangenen Winter beim Föhnsturm im Gasteinertal angefallen. Zwei Drittel davon sind im Winter liegen geblieben und konnten erst später aufgearbeitet werden. Die Holzlager sind ideale Brutstätten für den Borkenkäfer. Damit sich der Schädling nicht weiter ausbreitet, arbeiten die Bundesforste heuer mit Entrindungsmaschinen. Die Rinde trocknet ohne Stamm schnell aus und der Borkenkäfer stirbt ab, erklärt Hannes Üblagger, Leiter der Bundesforste Pongau.

Entrindemaschine

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Einer der vom Borkenkäfer befallenen Baumstämme

Heuer sei überdies durch die trockenen und warmen Verhältnisse, ein ideales Jahr für die Borkenkäfer. Durch das starke Pollenjahr seien die Bäume- vor allem die Fichten - zudem geschwächt und dadurch noch anfälliger für den Käferbefall, sag Üblagger.

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Bundesforste kämpfen gegen Borkenkäfer

Entrindungsmaschinen sollen den Borkenkäferbefall von im Freien abgelagerten Schadholz eindämmen.

Sägewerke wegen zu viel Schadholz ausgelastet

Normalerweise kommt das Holz mitsamt der Rinde in die Sägewerke. Aber die Betriebe sind derzeit ausgelastet, die Stämme müssen deshalb im Freien gelagert werden. Denn auch in Tschechien und in Deutschland ist viel Schadholz angefallen. Die Entrindungsmaschinen sind daher im Dauereinsatz.

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Mit Entrindungsmaschinen versuchen die Bundesforste den Borkenkäferbefall einzudämmen

Käferbefall senkt den Holzwert um ein Drittel

Der Holzpreis ist niedrig und liegt derzeit bei rund 90 Euro pro Festmeter. Käferholz ist mindestens um ein Drittel weniger wert. Auch private Waldbesitzer kämpfen gegen den Borkenkäfer - mit Fangbäumen, in die der Schädling gelockt werden soll, erklärt Waldbesitzer Reinhold Gstrein: „Die Bäume werden im April oder Mai ausgelegt, und mehrere Wochen liegen gelassen. Dann werden sie aus dem Wald entfernt.“

Der Klimawandel schwächt den Wald zusätzlich. Steigende Temperaturen setzen vor allem den Fichten zu. Eine Gegenstrategie ist mehr Mischwald - mit anderen Baumarten wie Lärchen oder Tannen, die weniger anfällig für die Schädlinge sind.

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