„MeToo“-Debatte bei Festspielen

Bei den Salzburger Festspielen habe noch keine Frau darüber geklagt, Opfer von sexuellen Belästigungen oder Übergriffen geworden zu sein. Dennoch setzt sich die Festivalleitung mit der weltweiten „MeToo“-Debatte auseinander.

Seit vergangenem Herbst wehren sich Frauen weltweit, vor allem in Kulturbetrieben unter dem Stichwort „MeToo“ gegen sexuelle Belästigung und Übergriffe. Die Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler selbst setzt sich dafür ein, dass das Miteinander beim Festival gelingt: „Ich sehe mich als Frau, als Langzeitpräsidentin und den Betriebsratsobmann Paul Fresacher als Ansprechpersonen, falls es zu Verhalten kommt, dass in die „MeToo“-Debatte passt“.

Auch Männer sollen sich beschweren können, sagte Rabl-Stadler:„Es geht um die Würde des Einzelnen. Es geht darum wie sich Kollegen untereinander behandeln und wie Vorgesetzte ihre Mitarbeiter behandeln“. Bis jetzt sei ihr nichts zu Ohren gekommen, sagte die Präsidentin.

Unmut über sexistischen Vergleich von Regisseur

Geärgert hat sie sich allerdings darüber, dass der Regisseur Frank Castorf in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ Regisseurinnen mit Fußballerinnen verglichen und deren Qualität bezweifelt hat. Doch bei den Festspielen solle seine Arbeit als Regisseur im Vordergrund stehen: „Ich möchte, dass wir über die Arbeit reden und nicht über für mich völlig unverständliche Äußerungen. Solche haben im Jahr 2018 nichts zu suchen“. Anfang August hat „Hunger“ in der Inszenierung von Frank Castorf Premiere.

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