Ali Wajid: Außerordentliche Revision abgelehnt

Der Verwaltungsgerichtshof hat die außerordentliche Revision des pakistanischen Lehrlings Ali Wajid abgelehnt. Sein Anwalt will nun einen neuen Asylantrag stellen, wegen seines Kirchenasyls könnte Wajid in Pakistan verfolgt werden.

Am Mittwoch wurde der 23-Jährige Pakistani Ali Wajid vom Verwaltungsgerichtshof (VwGH) darüber informiert, dass sein Antrag auf außerordentliche Revision im Asylverfahren zurückgewiesen wurde. Damit seien die rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft, sagte der Menschenrechtsaktivist Bernhard Jenny am Donnerstag zur APA.

Allerdings bereitet der Anwalt des gut integrierten Kellner-Lehrlings derzeit gerade einen neuen Asylantrag vor. Denn mittlerweile habe sich eine neue, möglicherweise lebensbedrohliche Situation für Ali Wajid entwickelt. „Wegen seines Aufenthalts in einem christlichen Kloster ist seine Bekanntheit nicht nur in Österreich, sondern auch international gestiegen“, erklärte Jenny. „Daraus ergibt sich die Gefahr, dass er von den Christenverfolgern in Pakistan als Konvertit oder Kollaborateur betrachtet würde und damit verfolgt wird.“ Entsprechende Fälle seien hinlänglich bekannt und dokumentiert, sagt Jenny.

Verfolgung in Pakistan befürchtet

Extremistische Gruppen würden Todeslisten führen, auf welchen auch Ali Wajid stehen könnte: „Sein Aufenthalt in einem christlichen Kloster könnte für manche zumindest ein zu verurteilendes Naheverhältnis zu Christen bedeuten“, befürchtet Jenny. Diese neue Gefährdungslage stelle einen sogenannten Nachfluchtgrund dar, der seinen Schützling berechtigte, einen neuen Asylantrag zu stellen. „Das müssen tatsächlich neue Fakten sein, die erst nach der Flucht eingetreten sind,“ sagt Jenny.

Ali Wajid gilt als gut integriert

Die Causa rund um Ali Wajid der in Salzburg eine Lehre als Kellner absolviert und als gut integriert gilt, beschäftigt seit einiger Zeit Behörden und Politik. Zuletzt hatte sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) für eine Möglichkeit ausgesprochen, die Abschiebung gut integrierter Lehrlinge zu verhindern - etwa über die „Rot-Weiß-Rot-Card“ - mehr dazu in: Haslauer will Rot-Weiß-Rot-Card für Flüchtlinge (salzburg.ORF.at; 11.7.2018)

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