Auch ÖVP-Gewerkschaft kritisiert neue Arbeitszeit
Auch sie wollen die Ausweitung der Höchstarbeitszeit in dieser Form und vor allem die Vorgangsweise der Regierung nicht hinnehmen. Die neue Regelung sei unfair und nicht sozialpartnerschaftlich zustande gekommen.
Diese Kritik an dem nun von ÖVP, FPÖ und NEOS beschlossenen Paket zur Flexibilisierung der Arbeitszeit kommt nicht nur von der oppositionellen SPÖ und roten Gewerkschaftern. Auch die ÖVP-nahen Christgewerkschafter zeigen sich enttäuscht und protestieren.
FCG-Vorsitzende: „Sozialpartnerschaft ausgehebelt“
Nach Kritik von Monika Gabriel, der Bundesvorsitzenden der FCG-Frauen und stellvertretenden ÖGB-Chefin, zeigt sich auch Salzburgs FCG-Vorsitzende Susanne Dittrich-Allersdorfer enttäuscht. Sie kritisiert die „Aushebelung der Sozialpartnerschaft beim Beschluss des neuen Arbeitszeitgesetzes durch die schwarz-blaue Bundesregierung“.
Salzburgs Christgewerkschafter sind dabei mit ihrer FCG-Bundesfraktion eins. Man hoffe nun eindringlich auf eine Fortsetzung der bewährten Praxis, Gesetze erst nach Begutachtung und Verhandlung mit den Sozialpartnern zu beschließen, sagt Dittrich-Allersdorfer.
Elfte und zwölfte Stunde laut Papier freiwillig
Anders als im ursprünglichen ÖVP-FPÖ-Antrag vorgesehen, hat das Parlament - zumindest auf dem Papier - zusätzlich die Freiwilligkeit für die elfte und zwölfte Stunde sicherstellt. Mit diesem werden der Zwölfstundentag bzw. die 60-Stunden-Woche gesetzlich etabliert.
Grundsätzlich ist vorgesehen, dass der Achtstundentag und die 40-Stunden-Woche bleiben, ausgedehnt wird aber die mögliche Maximalarbeitszeit.
Links:
- Arbeitszeit: Opposition fühlt sich hintergangen (news.ORF.at; 6.7.2018)
- Industrie begrüßt neues Arbeitszeitgesetz (salzburg.ORF.at; 5.7.2018)
- Zwölf-Stunden-Tag: Gewerkschaft empört (salzburg.ORF.at; 5.7.2018)