Zwölfstundentag: Viele Salzburger bei Demo in Wien

Rund 550 Salzburger Arbeitnehmer und Gewerkschafter sind Samstag zur Großdemo gegen den Zwölfstunden-Arbeitstag nach Wien gefahren. Sie hatten im Sonderzug zu wenig Platz und mussten auf zwei Züge aufgeteilt werden.

Eine Demonstration gegen 12-Stunden-Arbeitstag

APA/Hans Punz

Demo am Samstag in Wien

Zehntausende Demonstranten aus ganz Österreich marschieren am Nachmittag vom Westbahnhof zum Heldenplatz und bekunden dort ihren Unmut gegen Pläne der schwarzblauen Bundesregierung bzw. des Nationalrates.

Um 9.45 Uhr trafen die ersten Frauen, Männer und Jugendlichen aus Salzburger Regionen in der Bahnhofshalle beim Hautbahnhof in der Landeshauptstadt ein. Sie füllte sich schnell. Man sah viele rote Gewerkschaftsjacken, viele Transparente, Fahnen, Anstecker und selbstgemachte Schilder. Auf einem stand: „Ich bin so wütend, dass ich sogar ein Schild male.“

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Auch von möglichem Streik ist die Rede

Die Gewerkschaft meint es nach eigenen Angaben ernst und startete bereits mit Betriebsversammlungen während der Arbeitszeit. Aber das sei nicht alles, droht Privatangestelltengewerkschafter Gerald Forcher: „Wir sind jederzeit in der Lage, die betrieblichen Maßnahmen auszuweiten – bis hin zur letzten Stufe, das wäre ein Streik.“

Demonstrationsteilnehmer Maxim Huber schwächt ab: „Einen Streik wollen wir eigentlich nicht. Wir wollen harmonische Verhandlungen der Sozialpartner mit der Politik.“

Zweifel an Beteuerung der „Freiwilligkeit“

Dass die elfte und zwölfte Überstunde am Abend nun ausdrücklich nur freiwillig geleistet werden soll, glaubt Salzburgs Gewerkschaftschef Peter Eder nicht: „Wer das behauptet, der war noch nie in einem Betrieb. Keine Friseurin, keine Handelsangestellte und kein Arbeiter auf dem Bau kann dem Arbeitgeber sagen, wenn Arbeit da ist, heute nicht, ich gehe nach Hause. Diese Freiwilligkeit hält nicht.“

Daniela Hermann vertritt Salzburgs Lehrlinge: „Wenn man dann sagt, man hat privat etwas vor, dann hat das nicht so ein Gewicht, dass der Chef sagt, ja passt, du kannst heimgehen.“ Gegen 10.30 Uhr fuhren die Züge mit den 550 Salzburger Demonstranten ab. Auf dem Wiener Westbahnhof trafen sie dann auf die anderen Demonstranten aus ganz Österreich.

Zehntausende bei Demo

Demo

APA/Hans Punz

Zehntausende demonstrieren in Wien seit dem frühen Samstagnachmittag gegen die Pläne der Regierung zur Höchstarbeitszeit, die Schlusskundgebung findet auf dem Heldenplatz statt. Laut Veranstalter nehmen bis zu 100.000 Menschen teil, die Polizei schätzt bis zu 80.000 Personen - mehr dazu in wien.ORF.at (30.6.2018)

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