Paracelsusbad: Kosten- und Zeitplan fraglich

In genau einem Jahr soll das neue Paracelsusbad in der Stadt Salzburg eröffnet werden. Schon jetzt steht fest: Kosten- und Zeitplan werden nicht halten. Gründe seien Teuerungen in der Baubranche und Frostperioden des Winters.

Der Salzburger Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) spricht immer noch wörtlich von einer „Punktlandung“. Teuerungen in der Baubranche würden aber nicht ohne Auswirkungen bleiben. Rund 57 Millionen Euro sollte das ganze Bad kosten. Dieser Betrag werde aber wahrscheinlich um eine bis drei Millionen Euro überschritten werden.

SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger bestätigt, dass die Preise in der Baubranche zuletzt deutlich gestiegen sind: „Wir hören es auch von Wohnbauträgern, dass die Kosten zuletzt um bis zu 30 Prozent gestiegen sind.“ Viele Gemeinden und Städte würden deshalb die Umsetzung ihrer Projekte aufschieben – es ergebe also keinen Sinn das auch zu tun, so Auinger.

Extra-Geld im Budget für Badbau reserviert

„Die Reserven [für den Badbau, Anm. d. Red.] werden schön langsam aufgebraucht, so ehrlich muss man sein. Wir haben jetzt versucht im Budget noch zwei Prozent der Gesamtbaukosten zusätzlich zu reservieren. Das Ziel ist aber dieses Geld nicht anzufassen“, erklärt der Vizebürgermeister.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Arbeiten an Stahlkonstruktion gestartet

ORF-Redakteur Andreas Landrock hat sich den Baufortschritt beim Paracelsusbad angesehen

Ob der Zeitplan der Arbeiten hält, ist noch fraglich: seit dem strengen Frost des Winters schleppt das Projekt eine Verspätung mit sich - daran hat auch das gute Wetter im Frühjahr nichts geändert, räumt der städtische Baudirektor Alexander Schrank ein: „In den vergangen Monaten ist aber viel weitergegangen. Die Betonarbeiten sind abgeschlossen, jetzt wird die Stahldachkonstruktion errichtet.“ Der Termin für den Start des Probebetriebs im Februar 2019 wird aber wahrscheinlich trotzdem nicht ganz halten: „Es wird vielleicht ein Monat später werden. Die endgültige Inbetriebnahme ist aber nach wie vor für den Sommer 2019 geplant“, so Schrank.

Arbeiten an Stahlkonstruktion gestartet

Innerhalb der kommenden Wochen bekommt die künftige Schwimmhalle im Paracelsusbad in der Stadt Salzburg ihr Dach. In fast zwölf Metern Höhe wird eine Stahlkonstruktion errichtet, die ohne zusätzliche Stützen den gesamten Beckenbereich überspannt.

Dachkonstruktion Paracelsusbad

ORF

Jeder Stahlträger muss einzeln nach oben gehen - zusammengebaut wird die Konstruktion in luftiger Höhe

Die Arbeiten sind aufwändig, jeder Stahlträger muss einzeln geliefert und montiert werden, sagt Manfred Dürnberger von der Bau-Aufsicht: „Die Hauptproblematik ist, dass hier auf der Baustelle sehr wenig Platz ist. Die Reaktion darauf ist, dass wir die Stahlträger in möglichst kleinen Teilen von vier bis acht Metern nach oben heben und sie dann an Ort und Stelle zusammenbauen. Normalerweise würde man die komplette Konstruktion bereits fertig nach oben heben. Das geht hier aber nicht.“

550 Tonnen Stahl umspannen die Badeebene

Bis Ende September soll die Stahlkonstruktion fertiggestellt sein. Verbaut werden rund 550 Tonnen Stahl– mehr als aktuell bei der Eichstraßenbrücke, heißt es vom städtischen Baudirektor. Zusammengehalten werden die Träger mithilfe von 13.000 Schrauben.

Dachkonstruktion Paracelsusbad

Unger-Bau

Die Stahlkonstruktion (gelb in der Grafik) hat eine Spannweite von 35 Metern

Einzelne Elemente der Hauptträger werden auch später im Badebetrieb sichtbar sein. Später wird die gesamte Glas- und Paneel-Fassade am Stahlbau befestigt. Über der Stahlkonstruktion wird der Sauna- und Wellnessbereich entstehen - mit direktem Blick auf die Altstadt.

Links: