Saalfelden will Millionen in Skisprung investieren

Die Gemeindevertretung von Saalfelden (Pinzgau) hat sich Donnerstagabend für ein nordisches Zentrum ausgesprochen. Bedingung für das millionenschwere Sportzentrum ist allerdings eine Finanzspritze des Landes.

Saalfelden hat touristisch und auch schulisch gesehen bereits einen nordischen Schwerpunkt. Der soll jetzt durch die Modernisierung der bestehenden Sprungschanzen, eine bessere Beschneiung der Loipen am Ritzensee und anderes mehr um insgesamt vier Millionen Euro ausgebaut werden.

Mit großer Mehrheit haben die Saalfeldener Stadtväter die Investition unter einem Vorbehalt beschlossen, das Projekt soll einerseits Einheimischen und Tourismus zugute kommen und andererseits den Schul- und Sportstandort Saalfelden aufwerten - das Land müsste sich aber an den Kosten beteiligen.

Sprungschanzen Saalfelden

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Sprungschanzen für Schulen unverzichtbar

Derzeit kann die gesamte Anlage nur im Winter zum Training genutzt werden. Im Sommer stehen nur die kleinen Schanzen zur Verfügung, zudem läuft ohne Sanierung die Betriebserlaubnis bald ab. Die Bereiche Sprunglauf und Nordische Kombination wären damit gefährdet, sagt HIB-Schuldirektor Josef Stritzinger.

Wenn man die Schanzen wegnimmt, entzieht man den einheimischen Sportschulen HIB und Skigymnasium die Grundlage, sagt Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ). Das war auch eines der gewichtigsten Argumente für den Grundsatzbeschluss: Wenn das Land zwei Millionen sponsert, zahlt Saalfelden 1,5 Millionen und der Tourismusverband übernimmt eine halbe Million der Kosten für das Nordische Zentrum - beschlossen gegen die Stimme des Grün-Mandatars.

Grüner kritisiert fehlende Finazierungszusagen

„Wir bräuchten verbindliche Zusagen vom Bund und vom Land, sich an der Investition und auch an den Betriebskosten zu beteiligen, damit das für Saalfelden auch entsprechend abgesichert ist“, kritisiert Grünen-Gemeindevertreter Johann Bichler und sieht den Beschluss als finanzielles Abenteuer. Davon will FPÖ-Gemeindevertreter Thomas Schweighart nicht sprechen. „Das Positive an dem Projekt ist, dass die Betriebskosten deutlich verringert werden können und somit für die Gemeinde ein finanzieller Vorteil herauskommen sollte“, ergänzt SVP-Vizebürgermeister Markus Latzer.

Durch die Modernisierung würde der Betrieb günstiger, die Auslastung besser und die Belastung für die Gemeinde geringer, sagt Franz Oberschneider von der IG Nordisch. Statt 300.000 Abgang für Loipennetz und Schanze sollen es dann maximal 200.000 sein. Von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, (ÖVP) gibt es zwar bereits eine erste Zusage, aber noch nicht in der benötigten Höhe. Da muss also noch verhandelt werden - ebenso mit dem Sportministerium.

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Mehrheit für nordisches Zentrum

Mit großer Mehrheit hat sich Saalfelden entschlossen, das Loipennetz und die Skisprunganlage zu verbessern und zu sanieren.