A400M-Schwertransporter wieder in Salzburg

Die Deutsche Luftwaffe wickelt wieder Transporte über den Salzburg Airport ab – für Gebirgsjäger in Oberbayern. Auch ein riesiger A400M-Transporter bringt Ausrüstung von NATO-Manövern in Estland zurück in die Alpen.

airbus a400m bringt militärische ausrüstung nach salzburg

ORF/Gerald Lehner

A400M auf dem Vorfeld des Salzburger Flughafens

Donnerstagabend, kurz vor 20.00 Uhr, kamen sie zu zweit. In Tallinn, Estland, waren die großen Transporter gestartet. Kurz vor dem riesigen Airbus A400M der neuesten Bauart setzte der ältere und ebenfalls große Luftwaffen-Airbus A310 „Kurt Schumacher“ von Norden her auf Piste 15 auf. Beide brachten schweres Gerät und militärische Ausrüstung nach Salzburg. Dieses Material der bayerischen Gebirgsjäger wurde sofort auf Lastwagen aus den deutschen Kasernen Bad Reichenhall und Bischofswiesen umgeladen. Die große Nähe des Salzburger Flughafens zu diesen Stützpunkten ist Hauptmotiv der deutschen Regierung, bei österreichischen Kollegen um Genehmigungen für solche Transporte anzusuchen. Man will viel Sprit und Zeit sparen. Die Logistik läuft dann unter Aufsicht österreichischer Heeresoffiziere unter Mitarbeit des zivilen Flughafenpersonals in Salzburg.

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Hauptbasis in Wunstorf bei Hannover

Donnerstag gegen 21.30 Uhr startete der Transporter A400M bei Regen wieder - mit dem Ziel Köln, wo weiteres Material abgeliefert wurde. Noch in der Nacht auf Freitag kehrte die Besatzung dann auf ihren Heimatflughafen in Norddeutschland zurück – zum Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover. Dort sind alle bisher dem deutschen Militär gelieferten Maschinen stationiert. Weitere A400M sollen künftig in Süddeutschland auf dem Fliegerhorst Lechfeld eine Basis bekommen - mit allem Drum und Dran inklusive Wartungsbetrieb und aufwändigen Simulatoren für das Training von Piloten, Bordtechnikern und Lademeistern.

Nutz-Reichweite mehr als 6.000 km

Eine A400M kann auf vergleichsweise kurzen Pisten starten und landen – auch auf unbefestigten. Die minimale Pistenlänge beträgt bei Landungen nur 625 Meter, bei Starts 940 Meter. Höchstgeschwindigkeit: 750 km/h auf 10.000 Metern, 555 km/h in Meereshöhe. Reichweiten: 3.300 Kilometer bei voller Zuladung von 37 Tonnen, 4.500 mit 30 und 6.400 Kilometer mit 20 Tonnen Nutzlast. Im Leerzustand bei Überführungen reicht eine Betankung für bis zu 8.700 Kilometer.

Die speziell für diesen Flugzeugtyp entwickelten Turbopop-Triebwerke leisten pro Stück 8.250 Kilowatt (11.220 PS). Ein A400M hat also ca. 45.000 PS. Das ermöglicht auch beladenen Maschinen sehr steile und schnelle Steigflüge, damit sie aus Kampf- und Beschusszonen möglichst rasch herauskommen.

141 Tonnen maximales Startgewicht

Für einzelne Frachtstücke beträgt das Nutzlast-Limit 31,5 Tonnen, zum Beispiel für Panzerfahrzeuge. Eine leere Maschine wiegt 78,6 Tonnen. Maximales Startgewicht (inklusive Kerosin): 141 Tonnen. Bei der Landung darf ein A400M aus Festigkeitsgründen maximal 122 Tonnen auf die Waage bringen. Bis zu 50 Tonnen Kerosin können für Langstreckenflüge getankt werden.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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