Prozess um Tod nach Sexspielen

Im Prozess um einen getöteten Mattseer hat sich dessen Freundin am Freitag vor Gericht nicht schuldig bekannt. Sie soll dem Pensionisten Schlafmittel zu seinen Potenztabletten verabreicht haben. Seine Leiche wurde in einer Biotonne gefunden.

Die Anklage sei nur auf Spekulationen aufgebaut, kritisiert der Verteidiger der Frau. Mit einem schwarzen Schal vermummt, wurde die 61-jährige Deutsche in den Gerichtssaal geführt. Sie wollte ihr Gesicht vor den vielen Kameras verbergen.

Die 15-fach Vorbestrafte hatte den Mattseer über das Internet kennengelernt. Seine Leiche war rund drei Wochen nach seinem Verwinden in seiner eigenen Biotonne gefunden worden, in Plastik verpackt und stark verwest. Eine genaue Todesursache konnte laut Gerichtsmedizin nicht mehr festgestellt werden.

Auch Anklage geht nicht von Mord aus

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, der Frau seien die Sexspiele des Pensionisten zu viel geworden. So habe sie ihm zusätzlich Schlaftabletten gegeben und in Kauf genommen, dass er gesundheitlichen Schaden nimmt. Sein Tod sei allerdings ein Unfall gewesen, so die Anklagebehörde. Sie geht von Körperverletzung mit Todesfolge aus.

Verteidiger weist Vorwürfe zurück

Stimmt nicht, mit der Frau habe das alles nichts zu tun, alles Spekulation, sagt Verteidiger Johann Eder: „Sie weiß nicht, was letztlich zu seinem Tod geführt hat. Wie sie danach reagiert hat, das tut ihr furchtbar leid, dass sie nicht den Arzt und die Polizei gerufen hat. Sie ging davon aus, dass sie mit Handschellen nach Deutschland gebracht wird, und das wollte sie vermeiden.“

Bei Schuldspruch bis zehn Jahre Haft

Auch die Ex-Frau des Opfers ist zum Prozess gekommen: „Es ist eine große Herausforderung. Aber das beschäftigt uns Tag und Nacht.“ Für Freitag wird kein Urteil mehr erwartet, kommenden Freitag soll dann weiterverhandelt werden. Bei einem Schuldspruch drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis. Auch die deutschen Behörden wollen der Frau den Prozess machen – wegen Betrugs.