Gesperrte Schule: Kritik an Ersatzlösung

Die 300 Schüler der gesperrten Volksschule Salzburg-Gnigl werden zum Unterricht in den letzten Schulwochen auf gleich fünf Ersatzstandorte aufgeteilt. Die Entscheidung von Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) sorgt bei Eltern für Kritik.

Nach dem Absturz von Deckenputz in einem Klassenzimmer ist die Schule seit Dienstag gesperrt. Am Dienstag und Mittwoch organisierten sich viele Eltern privat ein Ersatzprogramm, am Donnerstag und Freitag wird die Stadt eine Betreuung im Sportzentrum Nord im Stadtteil Liefering anbieten, so der für Schulen zuständige Vizebürgermeister Auinger.

300 Schüler über die ganze Stadt verteilt

Nach den Pfingstferien beginnt am kommenden Mittwoch wieder der Unterricht für die über 300 Volksschulkinder - und zwar gleich an fünf verschiedenen Standorten, die quer über das ganze Salzburger Stadtgebiet verteilt sind. Genutzt werden Klassenräume in der Sonderschule Aiglhof, in der Neuen Mittelschule Taxham, der Neuen Mittelschule Schlosstraße in Parsch, der Volksschule Lehen sowie in der Campus-Volksschule Mirabell (der ehemaligen Andräschule).

Alte Volksschule in Salzburg Gnigl

ORF

Die über 90 Jahre alte Volksschule in Salzburg-Gnigl bleibt gesperrt, die 300 Schüler werden auf die ganze Stadt verteilt

„Ich wollte, dass wir die Schule nicht aufsperren“

Grundsätzlich wäre zwar auch die provisorische Absicherung der Räume in der Volksschule Gnigl durch auf die Decke geschraubte Holzfaserplatten möglich gewesen - aber: „Da hätte ich als Familienvater ein komisches Bauchgefühl gehabt - und das wäre den Eltern der anderen Kinder auch so gegangen“, sagte Auinger am Mittwoch. „Auch wenn der Statiker gemeint hätte, es ist zu hundert Prozent sicher. Ich wollte, dass wir die Schule nicht mehr aufsperren.“

Die Kinder würden mit Bussen von der Schule in Gnigl zu den Ersatzstandorten und nach dem Unterricht wieder retour transportiert: „Dafür werde ich auch sorgen, dass die Kinder mit dem Bus und einer Lehrerin sicher von der Volksschule Gnigl in die Ersatzschule und wieder zurück kommen“, betonte Auinger. Über die Details würden die Eltern am Freitag schriftlich informiert.

Elternvertreter kritisieren Aufteilung

Elternvertreter kritisierten am Mittwoch die Lösung gegenüber dem ORF. Man sei in die Entscheidung nicht eingebunden worden. Die Aufteilung sei für die Eltern schwierig zu bewerkstelligen, so die Kritik.

„Ich kann das verstehen“, sagte Auinger dazu. „Mir würde es selber auch so gehen, wenn sich jetzt acht Wochen vor Ferienbeginn sowas ändert. Nur: Es ist nicht so einfach, für 300 Kinder ein geeignetes Gebäude zu finden. Ich kann das nicht irgendwie in einer Lagerhalle machen, sondern es muss ein schultaugliches Gebäude sein. Da haben wir jetzt auf unsere Pflichtschulen zurückgegriffen.“

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Schüler aus VS Gnigl auf ganze Stadt verteilt

Die Volksschule Gnigl bleibt nach dem Absturz von Deckenputz gesperrt. Die 300 Schüler werden auf fünf Ersatzquartiere in der ganzen Stadt verteilt.

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