Wolf riss vermutlich Schafe nahe Wohnsiedlung

Im Bundesland Salzburg werden weiter Schafe gerissen - vermutlich durch Wölfe. In Tenneck wurden sechs getötete Schafe gefunden, am Wochenende wurden in Pfarrwerfen Schafe gerissen - in unmittelbarer Nähe einer Siedlung.

In Tenneck (Pongau) wurden in der Nacht auf Dienstag sechs Schafe getötet und eines verletzt. Auch hier wird ein Wolf vermutet, der die Lämmer gerissen hat.

Die Schafherde des Arlbauern Christian Kronreif in Pfarrwerfen (Pongau) war bereits am Wochenende aufgeschreckt worden. Sie verbrachten die Nacht von Samstag auf Sonntag auf einer eingezäunten Weide oberhalb des Bauernhofes. Sonntagfrüh entdeckte der Bauer die beiden gerissenen Schafe. „Sonntagfrüh schaue ich aus dem Fenster und dann sehe ich das Schaf, der ganze Schenkel war aufgebissen. Und dann sehe ich den Bock, der am Waldesrand liegt. Die Tiere müssen extrem leiden - ein fürchterlicher Anblick. Die Siedlung nebenbei - da sind Hunde. Dass da ein Wolf kommt, das glaubt man nicht“, schilderte der Bauer.

Gerissenes Schaf, Bauer Pongau; wolf

Landwirtschaftskammer

Zwei Tiere wurden getötet

DNA-Untersuchungen sollen Aufschluss geben

Ob es tatsächlich ein Wolf gewesen ist, sollen DNA-Untersuchungen klären. „Wir warten jetzt das Ergebnis der Untersuchungen ab. Möglicherweise war es wirklich ein Wolf, die Schadbilder würden das so sehen“, erklärte Nikolaus Lienbacher von der Salzburger Landwirtschaftskammer.

Situation für Landwirtschaftskammer „bedenklich“

Sind die Schafe wirklich einem Wolf zum Opfer gefallen, dann sei das besorgniserregend: „Was hier das Besondere ist, ist das der Wolf in einer mehr oder weniger besiedelten Gegend - quasi hinterm Haus, wo der Bauer seinen Hof und seinen Stall hat - das hier bereits der Wolf so nahe an die Häuser heranrückt, das ist schon sehr bedenklich.“

Schafherde, Wiese, Wohnsiedlung

ORF

Die Schafherde war auf einer Wiese oberhalb des Hofes eingezäunt

Wölfe sollen bejagt werden können

Für vom Wolf gerissene Schafe zahlt das Land zwar eine Entschädigung, für die Bauern sei das jedoch kein Trost, so Lienbacher. „Da geht es auch um einen ideellen Wert.“

Herdenschutz durch Hunde oder spezielle Zäune wie in Teilen Deutschlands funktioniere nicht im Alpenraum. Die Landwirtschaftskammer fordert daher, dass Wölfe nicht wie bisher streng geschützt bleiben, sondern bejagt werden können.

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Wolf riss vermutlich Schafe

Durch DNA-Proben soll nun herausgefunden werden, ob es tatsächlich ein Wolf gewesen ist.

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