Haslauers Qual der Wahl: Welche Koalition?

Der mit viel neuer Macht ausgestattete ÖVP-Chef Wilfried Haslauer hat nun die Qual der Wahl, was Koalitionen betrifft. Seine bisherigen Partner bei den Grünen wurden mehr als halbiert. Eine Analyse von ORF-Chefredakteur Gerd Schneider ...

Auch Wahlsiege können einen bitteren Beigeschmack haben, selbst für strahlende Wahlsieger wie Haslauer. Dass die Salzburger Grünen als Koalitionspartner mehr als halbiert wurden, nur ein einstelliges Ergebnis schaffen, deren Chefin Astrid Rössler de facto ihren Rücktritt angekündigt hat, alles das hat kein Meinungsforscher voraussehen können.

ORF-Chefredakteur Gerd Schneider

ORF/Gerald Lehner

Schneider betrachtet die Lage nach dieser Landtagswahl

Keine Dreier-Koalition mehr

Auch Wilfried Haslauer dürfte nicht mit einer solchen Niederlage der Grünen gerechnet haben. Jedenfalls geht sich eine Koalition der ÖVP mit den Grünen rechnerisch nicht mehr aus. Eine Dreierkoalition – vielleicht mit den NEOS - will Haslauer aber bekanntlich nicht mehr.

Tauscht SPÖ ihren Chef aus?

Dass die SPÖ ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren hat, macht es für den Landeshauptmann bei der Partnersuche auch nicht einfacher. Politische Beobachter hatten Sonntagabend allerdings gemeint, dass die SPÖ-Verluste bei Koalitionsverhandlungen kaschiert werden könnten – wenn die Sozialdemokraten ihren Obmann austauschen.

Mit FPÖ zusammenarbeiten?

Als weitere Option bleibt Wilfried Haslauer eine Koalition mit den Freiheitlichen, wie sie auf Bundesebene existiert. Dafür würde sprechen, dass die FPÖ seit Sonntagabend auch einer der Wahlgewinner war.

Zurufe aus Wien ignorieren?

Dass die Blauen bekanntlich nicht ganz oben auf Wilfried Haslauers Präferenzliste stehen, ist seit Wochen und Monaten bekannt - um es freundlich zu formulieren. Und im Wahlkampf hat Haslauer mehrfach betont, auf mögliche Zurufe aus Wien nicht hören zu wollen. Man darf also sehr gespannt sein, wie es in der Salzburger Landespolitik weitergeht.

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