Haslauer: „Wir reden mit allen Parteien“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Spitzenkandidat der ÖVP, war am Donnerstag Gast im TV-Studio bei den Gesprächen vor der Salzburger Landtagswahl. Haslauer will mindestens 33 Prozent der Wählerstimmen erreichen.

Als siebenter und letzter Spitzenkandidat stellte sich der 61-jährige Haslauer am Donnerstag den Fragen von ORF-Salzburg-Chefredakteur Gerd Schneider.

Dreierkoalition war nicht der einfachste Weg

Nach der vergangenen Landtagswahl 2013 hatte sich Haslauer für eine Dreierkoalition mit den Grünen und dem Team Stronach entschieden und in Salzburg damit einen neuen politischen Weg eingeschlagen. Rückblickend zeigte sich der ÖVP-Spitzenkandidat zufrieden mit der Regierungsleistung.

„Mir war wichtig, dass wir eine neue politische Kultur etablieren, die die Zusammenarbeit und das Miteinander vor den Streit und die Ausgrenzung setzt. Das ist uns gelungen. Mir war wichtig, dass wir Salzburg wieder an eine Nummer-eins-Position zurückführen – auch das ist uns gelungen. Insofern bin ich mit dem Ergebnis der Regierung zufrieden. Natürlich ist es in einer Dreierkoalition schwieriger als in einer Zweierkoalition, das hat sich dann auch letztlich herausgestellt.“

Haslauer Wahlgespräch

ORF

Haslauer will bei der Landtagswahl 33 Prozent der Wählerstimmen erreichen

Haslauers Ziel: Jede dritte Wählerstimme

Haslauers Wahlziel für die Landtagswahl sind 33 Prozent, der ÖVP-Spitzenkandidat will damit jede dritte Wählerstimme erhalten. Als taktisches Tiefstapeln will er die angepeilten 33 Prozent nicht bezeichnen. „Wir starten bei 29 Prozent, das ist nicht viel, um ein Drittel aller Wähler auf sich vereinigen zu können, müssen wir vier Prozent dazugewinnen, das geht nicht von selbst. Insofern ist die Salzburger Wahl nicht mit den Wahlen in Niederösterreich, Tirol oder Kärnten vergleichbar, weil dort sind der Landeshauptmann und seine führende Partei jeweils von einem viel höheren Prozentsatz ausgegangen.“

Koalitionsmöglichkeiten: „Inhalte zählen“

Nach der Landtagswahl will Haslauer mit allen Parteien über eine mögliche Regierungskoalition sprechen. „Wien spielt für uns keine Rolle, hier gibt es eine schwarz-blaue Konstellation, die funktioniert nicht so schlecht, aber wir treffen unsere Entscheidung in Salzburg völlig selbständig. Die Persönlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, sind das Allerwichtigste, auch für ein Regierungsamt. Charakterlich ist es mir wichtig, ob es Teamspieler oder Einzelgänger sind, sind es Leute, die sich in den Mittelpunkt stellen wollen und eher gegen die gemeinsame Linie agieren. Letztendlich geht es natürlich um inhaltliche Fragen.“

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Wahlgespräch vor der Landtagswahl

ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer im Gespräch mit ORF-Chefredakteur Gerd Schneider.

Mini-U-Bahn als Ansatz für Verkehrsproblem

Stau am Walserberg, Stau auf der Tauernautobahn, Stau im Pinzgau und auf den Pendlerrouten rund um die Landeshauptstadt – Salzburg kämpft gegen ein Verkehrsproblem an. Was hält der ÖVP-Spitzenkandidat von der Idee einer Mini-U-Bahn, einer Verlängerung der Lokalbahn bis zum Mirabellplatz?

„Davon halte ich viel, das entlastet den Hauptbahnhof, das ermöglicht, fußläufig vom Mirabellplatz in das Stadtzentrum zu kommen, das lässt auch alle Varianten offen, wie diese Bahn durch die Stadt, möglicherweise eines Tages bis nach Hallein weitergeführt werden kann.“

380-kV-Leitung: „Ich präferiere Teilverkabelung“

Im TV-Gespräch vor der Landtagswahl betonte Haslauer, dass die geplante 380-kV-Leitung wichtig sei, weil sie Voraussetzung für die Stromversorgung im gesamten Bundesland sei. „Das Ganze ist gerichtsanhängig, die Leitung ist eingereicht, das eingereichte Projekt ist zu entscheiden. Ich persönlich präferiere eine Teilverkabelung.“ Zum Stichwort Tempo 80 sagt Haslauer, dass das Tempolimit auf der Stadtautobahn überprüfungswürdig sei.