Cannabisfreigabe: Politiker verteidigen Forderung

Dass sie für die Freigabe von Cannabis seien und dieses selbst auch geraucht hätten, sei ernst gemeint und ehrlich gewesen. Das betonen NEOS-Spitzenkandidat Sepp Schellhorn und der Grüne Simon Heilig-Hofbauer. Sie weisen Kritik von Elternvertretern zurück.

Die Elternvertreter hatten die Aussagen der zwei Politiker bei einer Diskussion vor Hunderten Schülern als „unverantwortlich und skandalös“ kritisiert. Die beiden Politiker fordern die Freigabe von Cannabis, ähnlich wie in mittlerweile zahlreichen Bundesstaaten der USA und anderen westlichen Industriestaaten.

„Kontrollierter Verkauf besser als Prohibition“

Schellhorn sagt, er sei bei der Debatte mit den Schülern einfach nur ehrlich gewesen: „Es ist uns ernst. Und diese Antwort haben die jungen Leute auch verdient und verstanden. Es geht auch darum, wie man mit Kontrolle umgeht. Der Verkauf sollte legalisiert werden. Es ist mir lieber, das Cannabis wird in Apotheken verkauft. Bisher wird es mit anderen Drogen, die im Gegensatz dazu sehr gefährlich sind, unter die Leute gebracht.“

„Verbot wirkt am schlechtesten gegen Gefahren“

Auch Heilig-Hofbauer bleibt bei seinen Aussagen: „Es ist wichtig, dass es weder Sprech- noch Denkverbote gibt. Wir müssen schauen, dass möglichst wenige Leute ein Suchtverhalten entwickeln. Und das funktioniert mit der Verbotspolitik am schlechtesten. Es ist wichtig, über Alternativen offen zu sprechen.“

Laut dem jüngsten Drogenbericht des Sozialministeriums haben 30 bis 40 Prozent der unter 21-Jährigen praktische Erfahrungen mit Cannabis.