Marlene Svazek: „Ich will in die Regierung“

Marlene Svazek, Spitzenkandidatin der Salzburger FPÖ, war Freitag unser vierter Gast im TV-Studio bei den Gesprächen vor der Landtagswahl. Svazeks wichtigste Themen sind Sicherheit, finanzierbares Wohnen und Arbeitsplätze.

Marlene Svazek ist 25 Jahre alt, Nationalratsabgeordnete, Generalsekretärin der FPÖ und FPÖ-Landesparteichefin in Salzburg.

Die weibliche Antwort auf Kurz?

In zahlreichen Medien wurde sie als die blaue und weibliche Antwort der Freiheitlichen Partei auf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) beschrieben. Sie selbst will diesen Vergleich nicht gelten lassen. „Das wurde des Öfteren getitelt, aber ich glaube, das kann man nicht vergleichen. Natürlich bin ich sehr jung, das ist untypisch für solche Funktionen, aber es ist auch nicht schlecht, weil man anders an die Dinge herangeht.“

Wahlgespräch Svazek

ORF

Marlene Svazek im TV-Studio von „Salzburg heute“

Politische Grundhaltung: Will sich nicht festlegen

Im Hinblick auf ihre politische Grundhaltung wollte sich die FPÖ-Spitzenkandidatin im ORF-Wahlgespräch nicht festlegen. „Jemanden politisch einzuordnen, ob liberal oder rechts, ist, glaube ich, überholt. Ich bin einfach ein junger Mensch mit Werten und einer Grundhaltung und will versuchen, in der Politik etwas zu bewegen und vor allem eine Veränderung hineinzubringen, weil als junger Mensch sieht man die Dinge unvoreingenommener und wahrscheinlich auch anders als die, die seit Jahrzehnten schon politisch tätig sind.“

Wahlkampf mit Heimatgefühl

Im Wahlkampf setzt die Salzburger FPÖ mit ihren Plakaten auf den Begriff Heimat: Die Porträts zeigen Svazek mit Schriftzügen wie „Schütz’ dieses Land“, „Schätz’ dein Dahoam“ oder „Salzburger Frühling“. „Der Anspruch eines jeden Politikers sollte sein, dass man auf sein Heimatland schaut, und das ist für mich Salzburg. Es sollte unser Anliegen sein, dieses Land zu schätzen, es natürlich auch zu schützen, und jeder sollte nicht nur seinen Verstand, sondern auch sein Herz einsetzen.“

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Marlene Svazek vor der Landtagswahl

FPÖ-Chefin Marlene Svazek im Wahlgespräch mit ORF-Redakteur Karl Kern.

Marine Le Pens Auftreten als Vorbild

In einem Interview vor zwei Jahren nannte Svazek Marine Le Pen als ihr politisches Vorbild. Am Freitag betonte sie, dass ihr das Auftreten der rechtsextremen Politikerin imponiert. „Was mir imponiert hat, war, dass Marine Le Pen einfach in einer Männerpartei, der Front National, ihren Mann gestanden ist. Das alles ganz unabhängig von den inhaltlichen Positionen, da könnte ich nicht alles unterschreiben. Aber die Art und Weise, als Frau in der Männerdomäne Politik zu bestehen, die hat mir auf gewisse Art und Weise imponiert.“

Svazek: Die Alibifrau in einer Männerpartei?

Am Beginn ihrer Politkarriere wurde Svazek oft als Alibifrau in der Männerpartei FPÖ beschrieben - heute hingegen fühlt sie sich ernst genommen. „Die ersten zwei Jahre habe ich darum gekämpft, ernst genommen zu werden, weniger in der eigenen Partei, hier habe ich die volle Unterstützung gehabt, aber vor allem beim politischen Mitbewerber und in der Öffentlichkeit habe ich darum kämpfen müssen, um zu zeigen, dass man auch als junge Frau in der Politik bestehen kann.“

Svazek gegen 380-kV-Freileitung, für Erdkabel

Im TV-Gespräch vor der Landtagswahl betonte Svazek, dass sie sich für ein Erdkabel starkmachen würde. „Wenn wir schon immer davon reden, dass wir am Stand der Technik sein wollen, dann muss es uns auch wert sein, ein bisschen mehr Geld in ein Erdkabel zu investieren, um damit unsere Natur nicht zu verschandeln.“

„Salzburg braucht mehr Polizisten“

Auf die Frage, ob Salzburg mehr Polizisten brauche, antwortete Svazek mit einem klaren Ja. „Auf jeden Fall mehr Polizei, Salzburg ist nicht mehr die Insel der Seligen.“

Bei der vergangenen Landtagswahl hatte die FPÖ Platz vier mit 17 Prozent der Stimmen belegt. Das Ziel am 22. April sind 20 Prozent. „Wenn wir die 20 Prozent schaffen, dann wäre das unser historisch bestes Ergebnis“, sagte Svazek im Wahlgespräch.

Auf die Frage, ob die FPÖ die Nummer zwei in Salzburg werden möchte, reagierte Svazek vorsichtig. „Das wäre natürlich die Draufgabe, das wäre das goldene Mascherl zu dem Ganzen, aber uns ist es wichtig, stärker zu werden und in die Verlegenheit zu kommen, dass die ÖVP mit uns reden muss und eventuell mit uns in Verhandlungen treten muss.“

Svazek will in die Regierung

„Ich bin 25 Jahre alt, ich bin nicht in die Politik gegangen, um es mir fünf Jahre gemütlich zu machen, sondern um fünf Jahre mitzuarbeiten. Wir wollen in die Landesregierung, aber das hängt vom Wähler ab“, sagte Svazek weiter.

Sollte die FPÖ-Spitzenkandidatin den Sprung in die Landesregierung nicht schaffen, möchte sie jedenfalls nach Salzburg zurückkommen, trotz ihrer Funktion im Nationalrat. „Es war immer mein Plan, in Salzburg anzutreten, die Nationalratswahl ist ein wenig dazwischengekommen, das war die erste Möglichkeit, um politisch und parlamentarisch tätig zu werden. Ich möchte gerne wieder nach Salzburg zurückkommen.“