Vom Rollstuhl zu Paralympics-Langlauf-Bronze
Bronze im abschließenden 7,5-Kilometer-Rennen im klassischen Langlauf bei den paralympischen Spielen in Pyeongchang: Dafür wurden Carina und Julian Edlinger am Donnerstag im Olympiazentrum Hallein-Rif (Tennengau) von Weggefährten, Betreuern und Sportfunktionären herzlich empfangen.
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Carina Edlinger erblindet auf Grund eines Gendefekts seit ihrer Pubertät langsam. Deshalb ist sie zusammen mit ihrem Bruder Julian als Guide bei den Sehbehinderten-Langlaufrennen am Start. Bei den ersten beiden Bewerben der Paralympics schrammten die Geschwister knapp an den Medaillenrängen vorbei. Im abschließenden 7,5-Kilometer-Bewerb verausgabten sich die beiden bis zur totalen Erschöpfung - und der Einsatz wurde mit Bronze belohnt.
Nach erstem Rennen „im Rollstuhl aus Zielgelände“
„Das geht mir schon zu Herzen“, schilderte Julian Edlinger am Donnerstag. „Denn nach dem ersten Rennen ist sie zwei Stunden im Ziel dagelegen und hat sich nicht mehr bewegen können. Im Endeffekt haben wir sie mit dem Rollstuhl aus dem Zielgelände fahren müssen, weil es ihr so dreckig gegangen ist. Jetzt ist es umso schöner, dass wir noch die Medaille geholt haben.“
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Auch Carina Edlinger wird die Medaille von Pyeongchang nie vergessen: „Es hat jetzt besonders das letzte Jahr widergespiegelt, wo’s mir extrem schlecht gegangen ist, wo’s sehr sehr hart war. Man hat gesehen: Ich bin keine fünf Tage aus dem Rollstuhl und habe jetzt eine Medaille gewonnen. Das bin absolut ich. Ich hätte es mir wirklich vielleicht ein bisschen besser gewünscht - sonst wäre es echt nicht ich.“
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Jubel über Paralympics-Medaille
Am Donnerstag wurde Paralympics-Medaillengewinnerin Carina Edlinger im Sportzentrum Rif offiziell empfangen.
Nächstes Ziel: WM in Kanada
Die Paralympics-Medaille machte Lust auf mehr. Das große Ziel von Carina und Julian Edlinger sind im nächsten Jahr die Weltmeisterschaften in Kanada.
Link:
- Paralympics-Langlauf: Bronze für Edlinger (salzburg.ORF.at; 17.3.2018)