Residenzplatz: Kastanie doch überlebensfähig

Die bei den Bauarbeiten auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt beschädigte 200 Jahre alte Kastanie muss voraussichtlich doch nicht gefällt werden. Es seien noch genug Wurzeln vorhanden, um den Baum zu versorgen.

Bei Grabungsarbeiten auf dem Platz, der gerade neu gestaltet wird, hatte eine Baggerschaufel die Wurzeln des Baums beschädigt. Diese sei so schwer, dass der Baum gefällt werden müsse, hatte Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) am Donnerstag betont und ein Strafverfahren gegen die Baufirma gestartet - mehr dazu in Residenzplatz: Kastanie muss gefällt werden (salzburg.ORF.at; 8.3.2018).

Kastanie auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt

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Die vordere der beiden Kastanien wurde doch nicht lebensbedrohlich verletzt, so ein Gutachter

Genug Wurzeln, Standfestigkeit wird getestet

Doch am Montag gab ein Sachversständiger zumindest teilweise Entwarnung: Die Versorgungsurzeln des alten Kastanienbaums reichten viel tiefer als ursrpünglich angenommen. Diese Wurzeln sollten ausreichen, dass der Baum weiterleben kann. Zudem sei nur eine statisch relevante Wurzel abgetrennt worden, die anderen oberflächlichen Wurzeln seien nur beschädigt, so der Gutachter. Bei einem Zugversuch sollen jetzt noch die Standsicherheit des Baumes überprüft werden.

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Residenzplatz-Kastanie nicht tot

Es seien noch genug Wurzeln vorhanden, um den Baum zu versorgen, sagte ein Gutachter der Baufirma.

Damit die Kastanie aber tatsächlich gerettet werden kann, müssen die Bauarbeiten am Platz nun besonders schonend erfolgen, betonte Padutsch am Montag: „Es wird auch eine Vergrößerung der Baumscheibe notwendig werden - also das Pflaster darf nicht zu nahe an den Baum herangezogen werden. Und bei den künftigen Bauarbeiten muss händlisch und ohne Bagger vorgegangen werden.“

Beschädigte Wurzeln der Kastanie auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt

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Ein Bagger hatte die Wurzeln des 200 Jahre alten Baums vergangene Woche beschädigt

Strafverfahren gegen Baufirma läuft weiter

Das Strafverfahren gegen die Baufirma werde aber trotzdem durchgeführt, so der Stadtrat. Denn die Baufirma habe einen unerlaubten Eingriff in den Wurzelraum vorgenommen.