Feuerwehren wollen mehr Versicherungsschutz
Mit diesen Anliegen haben sich die Freiwilligen heuer am Landesfeuerwehrtag bei Liebherr in Bischofshofen (Pongau) an die Politik gewandt. Gut sechs Wochen vor der Landtagswahl stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Am Landesfeuerwehrtag, der alle zwei Jahre abgehalten wird, werden nicht nur neueste Geräte präsentiert.
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Die Aufmerksamkeit richtet sich auch auf Nöte der Freiwilligen Feuerwehren wie etwa die zu enge Auslegung des Versicherungsschutzes, die in Salzburg manche Unfälle auf dem Weg zum Brandort ausklammere, beklagt Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter.
„Unfälle außer Haus versichert, Unfälle im Haus nicht“
„Wenn ein Unfall nach der Haustüre passiert, dann ist er versichert. Im Haus ist er hingegen nicht versichert. Und das ist in meinen Augen ein Nonsens. Denn ein Feuerwehrmann steht ja auf, weil er zu einer Hilfeleistung gerufen worden ist. Und ob er dann einen Unfall im Haus hat oder am Weg zur Feuerwehr, das sollte eigentlich nachrangig sein. Und unser Problem ist in erster Linie, dass dieses Problem bei den Allgemeinen Unfallversicherungsanstalten (AUVA) je nach Bundesland unterschiedlich gesehen wird“, sagt Winter.
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Die Politik stellt dazu nun Hilfe in Aussicht. „Da muss das Gesetz geändert werden. Das ist auch möglich, wenn das Anliegen entsprechend eingebracht und politisch abgestimmt wird. Die zweite Sache sind Auslegungsfragen. Und da werden wir uns gegenüber den Verwaltungen der Versicherungen sicherlich auch einschalten und auch darauf hinweisen, dass die Fallzahlen hier ja gering sind“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Arbeitgeber sollen für Freistellung Bonus erhalten
Die Unfallversicherungen sind auch bei den anstehenden Auffrischungsimpfungen gegen Hepatitis gefordert. Zudem wünschen sich die Kommandanten mehr Unterstützung durch die Allgemeinheit, betont Albert Kern vom Bundesfeuerwehrverband. „Wir wollen aber auch, dass Arbeitgeber, die freiwillige Feuerwehrleute im Einsatzfall von der Arbeit freistellen, einen Bonus erhalten“, sagt Kern.
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Ein solcher Bonus könnte etwa eine steuerliche Erleichterung für solche Arbeitgeber sein, schlagen die Feuerwehren vor. „Das sind Ansätze, über die wir sprechen müssen. Das ist noch nicht Gesetz, aber es wird sicher in diese Richtung gehen“, sagt auch der Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes, St.Johanns Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP). Sollte es nach der Wahl dabei bleiben, so wäre der Landespolitik wohl die Zustimmung aller 17.000 Salzburger Feuerwehrleute sicher.
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Feuerwehren wollen mehr Versicherungsschutz
Salzburgs Feuerwehren fordern besseren Versicherungsschutz für ihre 17.000 Mitglieder und staatliche Vorteile für Arbeitgeber, die Feuerwehrleute für Einsätze freistellen.
Links:
- Feuerwehrleute dürfen bis 70 aktiv bleiben (salzburg.ORF.at; 18.2.2018)
- Tag des Ehrenamtes: Probleme bei Einsatzkräften (salzburg.ORF.at; 5.12.2017)
- Viele Feuerwehreinsätze gegen Wespen (salzburg.ORF.at; 11.7.2017)