Nach Kritik: Laun entschuldigt sich für Aussagen

Nach der heftigen Kritik von allen Seiten hat sich Salzburgs Ex-Weihbischof Andreas Laun am Dienstag für seine Aussagen über die Segnung homosexueller Paare entschuldigt. Davor hatte er auch von Kirchenoberen einen Rüffel bekommen.

Laun hatte in einem Beitrag für das erzkonservative Onlinemagazin kath.net ja eine Segnung für homosexuelle Paare mit einer Segnung für Konzentrationslager, Bordelle oder die Mafia verglichen. Daraufhin war ein Sturm der Entrüstung losgebrochen. Homosexuellen-Initiativen zeigten sich entsetzt über den Vergleich Launs. Auch der evangelisch-reformierte Superintendent Thomas Hennefeld sah darin eine „Niedertracht gegenüber homosexuellen Menschen“.

Andreas Laun, Weihbischof von Salzburg

APA/Erwin Scheriau

Nach heftiger Kritik von allen Seiten entschuldigte sich Laun am Dienstag für seine Aussagen

Schönborn: „So zu reden ist inakzeptabel“

Und auch die katholische Kirchenführung in Österreich reagierte. Kardinal Christoph Schönborn verurteilte den Vergleich von Homosexuellen mit KZs: „Diese Dinge sind nicht vergleichbar. So zu reden ist inakzeptabel.“

Und auch Launs ehemaliger direkter Vorgesetzter, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, zeigte sich betroffen: „Wortwahl und Vergleich sind gänzlich unangemessen“, erklärte er der Kathpress. „Es ist und bleibt unverständlich, wie man systematische Verbrechen gegen die Menschheit in irgendeiner Weise in Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Lebensformen bringen kann.“

Laun wollte innerkirchliche Kontroverse

Daraufhin ruderte Laun zurück: Er habe niemanden beleidigen oder verletzen wollen, schrieb er am Dienstag in einer der Kathpress vorliegenden Stellungnahme, die an die „Mitglieder der LGBT (Lesbian, Gay, Bisexuell, Transgender - Anm.) Community“ gerichtet war. „Wenn es jemand so empfindet, tut es mir natürlich leid und in diesem Sinn kann ich mich auch entschuldigen.“

Ihm sei es um eine innerkirchliche Kontroverse gegangen, so Laun - um zu zeigen, dass die Kirche „grundsätzlich alle Menschen, Heilige und Sünder, aber niemals die Sünde selbst oder Einrichtungen, die ihr dienen“ segne, habe er „einige drastische Beispiele“ genannt. „Der jeweils gemeinsame Nenner ist nur: Das ist gegen die Gebote Gottes, daher kann es die Kirche nicht segnen, weder kleinere noch größere Sünden“, so Laun.

Er rede nicht gerne in einer Weise, die einen anderen Menschen auf eine sexuelle Eigenart reduziert, hob der emeritierte Weihbischof hervor. „Jeder Mensch ist vor allem und zuerst ein Sohn oder eine Tochter Gottes und seine Besonderheiten machen nicht sein Wesen aus! Ich missachte keinen Menschen, der homosexuelle Neigungen hat.“ Er würde sonst posthum einem - mittlerweile verstorbenen - Jugendfreund Unrecht tun, bekannte Laun.

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