Abfangjäger sollen über Grenze fliegen können

Österreichische Abfangjäger sollen unbekannte Flugzeuge künftig auch bis nach Deutschland verfolgen können und umgekehrt. Dieses Ziel hat der neue Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) am Mittwoch bei einem Besuchin St. Johann (Pongau) ausgegeben.

Mit der Schweiz gibt es eine derartige Zusammenarbeit in der Luft bereits. Stilecht mit dem Hubschrauber ist Kunasek Mittwochmittag zu dem Besuch in St. Johann eingeschwebt. Auf der Programm stand ein erster Besuch im Kommandobunker des Bundesheeres, wo die Luftverteidigung Österreichs koordiniert wird.

Verteidigungsminister Kunasek zu Besuch in St. Johann

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Der neue Verteidigungsminister Mario Kunasek war am Mittwoch zu einem Besuch in St.Johann

Dort ist in diesen Tagen Hochbetrieb dank der gemeinsamen Luftsicherungsaktion mit der Schweiz für das Weltwirtschaftsforum Davos. Die österreichischen Eurofighter dürfen beim Verfolgen eines Flugzeugs seit Kurzem über die Schweizer Grenze fliegen. Künftig soll das auch mit Deutschland möglich sein, erklärt Verteidigungsminister Mario Kunasek.

„Sind in guten Verhandlungen mit Deutschland“

„Mit der Bundesrepublik sind wir diesbezüglich in Verhandlungen und ich gehe davon aus, dass diese Verhandlungen auch gut vorankommen werden. Dann sind die entsprechenden Ratifizierungsschritte zu setzen. Insgesamt stimmt der Kurs jedenfalls und die diesbezügliche Kooperation ist sehr positiv.“

Luftraumüberwachung in St.Johann

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Im Kommandobunker wird die Luftverteidigung Österreichs koordiniert

Für die Luftsicherung wäre die Zusammenarbeit mit Deutschland ein großer Vorteil. Denn so spare man sich im Ernstfall wertvolle Zeit, betont der Kommandant der Luftstreitkräfte, Karl Gruber. „Das erleichtert die Arbeit aller Beteiligten. Der größte Output ist der Zeitgewinn für die Entscheidungsträger. Wir haben so einfach länger Zeit, verdächtige Flugzeuge zu beobachten. Und die sind dann nie unbegleitet, sondern werden vom Flugzeug einer Nation begleitet - egal, wer eben gerade rechtzeitig zur Stelle war.“

Für teure Eurofighter muss Ersatz gesucht werden

Bis wann ein derartiges Luftsicherungsabkommen mit Deutschland ausverhandelt wird, darauf wollte sich der Minister am Mittwoch nicht festlegen. Fix ist nur, dass parallel dazu auch ein Ersatz für die teuren Eurofighter gesucht werden muss.

Abfangjäger Eurofighter

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Für die Eurofighter muss Ersatz gesucht werden

„Ich werde dazu eine Kommission einsetzen, die mir bis zum Sommer Entscheidungsgrundlagen liefert. Da geht es einerseits um sehr viel Geld, andrerseits aber auch um die Sicherheit Österreichs. Und da ist nicht Zeitdruck oder Eile geboten, sondern vielmehr eine ruhige Hand“, betont Verteidigungsminister Kunasek. Bis dahin hat die österreichische Luftsicherung allerdings noch alle Hände voll zu tun: Denn Luftverkehr nimmt immer mehr zu, und damit auch die Arbeit bei der Überwachung.

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Abfangjäger sollen über Grenze fliegen können

Österreichische Abfangjäger sollen unbekannte Flugzeuge künftig auch bis nach Deutschland verfolgen können. Dieses Ziel verfolgt der neue Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ).

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