Jugendliche Räuberbande vor Gericht

Beim Landesgericht hat Freitag der Prozess gegen eine Jugendbande begonnen. Sie soll in der Stadt Salzburg mehrere Raubüberfälle begangen haben. Die meisten Angeklagten sind zwischen 16 und 18 Jahre alt und teils geständig.

Das Verfahren wurde Freitag vertagt und soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Der Gerichtssaal war zum Start des Prozesses gut gefüllt: Acht Beschuldigte, dazu ihre Familien und Anwälte. Bei den Verdächtigen handelt es sich um fünf Österreicher, drei davon mit Migrationshintergrund, zwei Afghanen und einen Tschetschenen. Im Sommer 2017 sollen die Jugendlichen ihre Taten verübt haben, immer in unterschiedlicher Besetzung - manchmal zu viert, dann wieder nur zu zweit.

Überfälle auf Gasthof und Trafik

Zwei der Verdächtigen aus einer Jugendbande

ORF

Zwei der Verdächtigen mit Bewacher am Freitag vor Gericht

Laut Anklage begann alles am 23. Juni. Da sollen sich vier der Angeklagten getroffen und beschlossen haben, den Gasthof „Zur Einkehr“ in Salzburg zu überfallen. Doch nur einer der Burschen ging laut Ermittlern - bewaffnet mit einer Schreckschusspistole hinein und zog die Tat durch. Er erbeutete 1.000 Euro. Das Geld sollen die nunmehr Angeklagten aufgeteilt haben.

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ORF-Redakteur Tobias Pötzelsberger berichtet vom Prozess-Auftakt aus dem Salzburger Landesgericht

Fünf Tage später seien dann ein Imbissstand und eine Trafik die Ziele gewesen. Anfang Juli sollen die Täter einen Bekannten ausgeraubt haben, dann eine Passantin und wiederum eine Trafik. Insgesamt geht es um sieben Überfälle.

Ein Verdächtiger verriet Komplizen

Alles flog auf, als einer der jungen Männer festgenommen wurde. Er soll die anderen verraten haben. Öffentliche Aufmerksamkeit erregte vor allem der Überfall auf das Gasthaus „Zur Einkehr“ im Salzburger Stadtteil Maxglan - mehr dazu in: Maskierter überfiel Gasthaus in der Stadt Salzburg (salzburg.ORF.at; 24.6.2017)

Polizeiauto vor dem Heimathaus Maxglan - dem Gasthaus zur Einkehr

ORF/G.H.

Unter anderem wird den Angeklagten ein Überfall auf dieses Gasthaus in Salzburg-Maxglan zur Last gelegt

Bis zu siebeneinhalb Jahre Haft drohen

Bei bewaffnetem Raub drohen nach dem österreichischen Strafrecht zwischen fünf und 15 Jahre Haft. Da die Angeklagten zum Zeitpunkt der Taten alle 18 Jahre oder jünger waren, gelten noch die Regeln des Jugendstrafrechts. Dieses sieht in diesen Fällen maximal siebeneinhalb Jahre Haft und keine Mindeststrafe vor.

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Publiziert am 19.01.2018

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