Energieausweis für Zirkuszelt gefordert

Die ÖVP in der Stadt Salzburg fordert jetzt einen Energieausweis für ein Zirkuszelt - für das von ihr schon lange kritisierte Zelt der Zirkusschule in Gnigl. Doch laut Baupolizei sei der Ausweis in diesem Fall nicht nötig, wehrt sich der Planungstadtrat.

Das zwölf Meter hohe Zelt wurde als neues Zirkustrainingszentrum auf einem Grundstück im Stadtteil Gnigl aufgestellt. Die Stadt Salzburg unterstützte den Ankauf und Aufbau des Zeltes mit 540.000 Euro. Betrieben wird es von den Vereinen „Circusschulen in Österreich“ sowie „Motorik-Tanz-Artistik“. Jährlich sind 70.000 Euro an Subvention für das Projekt geplant - unterstützt von der Mehrheit von SPÖ und grüner Bürgerliste im Gemeinderat.

ÖVP, FPÖ und NEOS hatten die Zuschüsse für das Zirkuszelt und die Zirkusschule schon in der Vergangenheit heftig kritisiert. Und jetzt müsse für das im Herbst 2017 errichtete Zelt ein Energieausweis her - so wie für alle anderen Neubauten auch, fordert ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs: „Es kann nicht sein, dass Recht nur für die kleinen Häuslbauer gilt. Die müssen einen Energieausweis stellen. Und wenn ein grünes Prestigeprojekt umgesetzt werden soll, dann drückt man zwei Augen. Das ist einfach unhaltbar.“

Zelt der Zirkusschule in Salzburg Gnigl

ORF/Peter-Paul Hahnl

Einen Energieausweis für das in Salzburg-Gnigl aufgestellte Zelt der Zirkusschule fordert jetzt die ÖVP

„Baupolizei hat das eindeutig geklärt“

Doch Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) verweist auf das Baugesetz: „Ich drücke keine Augen zu. Die Baubewilligung ist völlig ohne mein Zutun erteilt worden. Ich verlasse mich da völlig auf meine Mitarbeiter - und die Mitarbeiter in der Baupolizei haben eindeutig geklärt oder erklärt - auch der ÖVP -, warum in diesem Fall ein Energieausweis nicht notwendig ist.“ Für die Baubehörde liegt beim Zirkuszelt eine Sondernutzung vor, weshalb kein Energieausweises notwendig sei.

In dem Zelt finden derzeit schon Probetrainings statt. Laut Berechnung der Betreiber des Zirkuszeltes fallen für die Heizung des Zeltes pro Jahr rund 18.000 Euro an Gaskosten an. Das sei die Gasrechnung für 15 Einfamilienhäuser, ärgert sich die ÖVP.

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