Mattsee sucht neuen Betreiber für Bajuwarendorf

In Mattsee (Flachgau) sucht die Gemeinde einen neuen Betreiber für ihr Bajuwarengehöft im Ortszentrum. Der bisherige Betreiberverein hat nach neun Jahren gekündigt. Er wollte von der Gemeinde eine hohe Zusatzförderung, bekam sie aber nicht.

Das Freilichtmuseum ist der Nachbau einer bajuwarischen Hüttensiedlung aus dem 5. Jahrhundert, die das Leben der damaligen Zeit darstellt. Sieben Gebäude bilden das Bajuwarengehöft, sie sind aus Holz und schilfgedeckt. Im Haupthaus gibt es eine Naturwerkstatt und es gab auch einen kleinen Kramerladen, einen Backofen und Hochbeete. Im Sommer werden auf dem umzäunten Platz in der Weiherbucht Schafe gehalten. Zwischen 10.000 und 15.000 Euro betragen die Betriebskosten, die die Gemeinde trägt.

Zusätzlich hat der bisherige gemeinnützige Betreiberverein, der zum Beispiel auch Menschen mit psychischen Problemen beschäftigt, noch 8.000 Euro für außerordentliche Betriebskosten erhalten. Doch jetzt wollte er 25.000 Euro von der Gemeinde - diese Forderung sei einfach zu hoch, sagt dazu der Mattseer Bürgermeister René Kuel von der ÖVP. Eigene Gemeinde-Angestellte für das Bajuwarengehöft könne sich die Gemeinde nämlich nicht leisten.

„Neuer“ soll bis Frühjahr 2018 gefunden sein

„Da muss auch in Zukunft viel über ehrenamtliche Tätigkeit laufen. Dafür gibt es von der Gemeinde einen bstimmten Betrag, Und wenn es darüber hinaus geht, dann muss man sich einfach etwas anderes einfallen lassen“, betont Bürgermeister Kuel. „Auflassen möchten wir das Bajuwarengehöft jedenfalls nicht, sondern wollen unbedingt eine Lösung finden. Das Gehöft ist schließlich Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern. Die Gäste kommen in unsere Freizeitanlage Weyerbucht“, ergänzt der Bürgermeister.

Man hofft, bis zum Frühjahr 2018 einen neuen Betreiber gefunden zu haben. Vor knapp 30 Jahren war das Gehöft zur Landesaustellung über die Kelten gebaut worden. Die Bajuwaren sind ein Volk, das einst große Teile Bayerns, Österreichs und Südtirols besiedelt hat.