Europark: ÖVP schließt Erweiterung nicht mehr aus

Beim Einkaufszentrum Europark gibt es – für viele überraschend - erste Anzeichen, dass die geplante Erweiterung genehmigt werden könnte. Die ÖVP in der Landesregierung könnte umschwenken, nicht zur Freude der grünen Ressortchefin Rössler.

Mit dem Argument der zusätzlichen Arbeitsplätze fordern die Salzburger Sozialdemokraten die Erweiterung seit Jahren, sind aber bisher immer an der schwarzgrünen Koalitionsregierung gescheitert – vor allem am Nein der grünen Raumordnungsreferentin und stellvertretenden Regierungschefin Astrid Rössler. Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl scheint der Politikerin der Rückhalt in der Koalition mit den Schwarzen abhanden zu kommen.

Kunden beim Weihnachtsshopping im Europark in Salzburg Taxham

ORF

Europark im Advent

SPÖ unterstützt Pläne seit langem

Noch im April 2015 hatte die Landesregierung die Erweiterungspläne für den Europark abgelehnt. 11.000 zusätzliche Quadratmeter will das Management des Zentrums dort ausbauen. 8.000 Quadratmeter davon sollen von bestehenden Lagerflächen in Verkaufsflächen umgewandelt werden. Die oppositionelle Salzburger SPÖ hat diese Pläne immer befürwortet.

Rösslers Parteikollege Padutsch ist dafür

Die in der Regierung dominierende ÖVP könne sich nun eine neue Prüfung dieser Pläne vorstellen, sagt Wolfgang Mayer, Landesgeschäftsführer der Volkspartei: „Wenn ein neuer Antrag gestellt wird, dann ist das selbstverständlich neu zu bewerten. Diese Haltung gibt es auch innerhalb der Grünen in Salzburg. Die vertritt zum Beispiel Stadtrat Padutsch.“

Der grüne Planungsstadtrat Johann Padutsch gilt im Gegensatz zu seiner Parteifreundin Astrid Rössler schon länger als Befürworter einer Erweiterung des Europarks: „Wir sollten die Landtagswahl abwarten und uns dann in Ruhe zusammensetzen. Man sollte einen guten Kompromiss zustandebringen, der letztlich in eine Erweiterung des Europarks mündet.“

ÖVP weist Rösslers Sicht zurück

Die grüne Landesparteichefin Rössler war Dienstag für ein TV-Interview nicht erreichbar - teilte aber mit, dass sie den ÖVP-Schwenk als Abweichung vom Regierungsübereinkommen betrachte. Der schwarze Landesgeschäftsführer Mayer sagt dazu, das sei kein Abrücken: „Wir sagen nur, dass wir letztlich nicht ausschließen können, die Sache neu zu bewerten. Wir wissen alle, dass Handel auch Wandel bedeutet. Und mit dem Online-Handel gibt es sehr starke Veränderungen in der Geschäftswelt. Und wir können nicht sagen, dass wir auf ewig diese Sache nicht neu bewerten.“

Eine neuerliche Prüfung der Erweiterungspläne sei erst nach der Landtagswahl im April denkbar, ergänzt der ÖVP-Landesgeschäftsführer.

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Projekt nicht mehr ausgeschlossen

ORF-Redakteurin Marina Schlager hat sich bei der ÖVP erkundigt, wie diese nun die mögliche Erweiterung des Europarks bewertet?

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