Kongress: Neue Hoffnung für Krebspatienten

Inaktivierte Herpesviren sind der Hoffnungsschimmer für Patienten mit schwarzem Hautkrebs - dem Melanom, einer höchst aggressiven Tumorart. Die neue Therapie ist derzeit auch Thema bei einem Hautärztekongress in Salzburg.

Die Anzahl der Betroffenen dieser Tumorerkrankung hat sich in den vergangenen 30 Jahren verzehnfacht. Jetzt rächen sich nämlich Sonnenbrände aus der Kindheit in den 1960er und 70er Jahren, in denen Sonnenschutz noch ein untergeordnetes Thema war.

Schwarzer Hautkrebs

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Einmal ausgebrochen, breitet sich der schwarze Hautkrebs rasch aus

Der schwarze Hautkrebs ist die siebthäufigste Tumorerkrankung, Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Bis vor kurzem hatten Patienten mit einem fortgeschritten Melanom so gut wie keine Überlebenschance, weil sich gerade diese Krebsart rasch ausbreitet, erklärt der Primar für Dermatologie im Salzburger Landeskrankenhaus, Johann Bauer.

Schwarzer Hautkrebs befällt fast alle Organe

„Dieser Krebs dringt vorwiegend in die Knochen, in die Lunge, in die Leber und in das Gehirn. Letztendlich sind also fast alle Organe betroffen. Noch vor fünf bis sechs Jahren war praktisch keiner der von dieser Krebsart betroffenen Patienten zu retten. Inzwischen können wir von 100 Patienten, die diesen schwarzen Hautkrebs haben, 40 in eine chronische Erkrankung umführen“, sagt Bauer.

Patient

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Das bedeutet, die Betroffenen sind nicht geheilt, der Krebs wird aber bei guter Lebensqualität in Schach gehalten. Zu verdanken ist dies einer neuen kombinierten Immun-Gentherapie, die das Immunsystem im Kampf gegen den Krebs stärkt und direkt unter die Haut gespritzt wird, schildert Primar Bauer. „Das Immunsystem erkennt dann das Melanom und greift es an. Und dadurch kann es zum Abbau des Hautkrebses kommen.“

Inaktivierter Virus wird unter die Haut gespritzt

Das nötige Medikament wird bei minus 80 Grad gelagert und kann nur unter besonderen Vorsichtsmassnahmen verabreicht werden, ergänzt Bauer. „Diese spezielle Immun-Gentherapie besteht aus einem inaktivierten Herpes-Virus, das unter die Haut gespritzt wird. Wir wissen, dass das Herpes-Virus eines ist, das ganz gerne die Haut befällt und zum Beispiel auch Fieberblasen auslösen kann. Daher müssen wir sehr starke Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, damit der Patient und Personen in der Umgebung nicht zu viel Herpes-Virus abbekommt.“

Schwarzer Hautkrebs

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Mit der Therapie kann der schwarze Hautkrebs in Schach gehalten werden

Die Forschung ist nun intensiv bemüht, den Therapieerfolg von 40 Prozent weiter zu steigern. An dem Kongress in Salzburg nehmen 600 Experten teil.

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Kongress: Neue Hoffnung für Krebspatienten

Inaktivierte Herpesviren sind bei einem Kongress in Salzburg der Hoffnungsschimmer für Patienten mit schwarzem Hautkrebs - dem Melanom, einer höchst aggressiven Tumorart.

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