Adventsingen: Dachstein als Kulisse

Das Dachsteinmassiv mit dem Gosaugletscher ist heuer Kulisse beim Salzburger Adventsingen. Im Großen Festspielhaus wird die immer gleiche Geschichte auch in diesem Jahr aus neuem Blickwinkel erzählt. 36.000 Tickets sollen verkauft werden.

„Der blinde Hirte“ soll dieses Mal den dramaturgischen Bogen rund um die Erzählung von Christi Geburt spannen. Premiere ist Freitag.

Kommerzieller Erfolg seit Jahrzehnten

Mit 36.000 aufgelegten Karten in insgesamt 15 Aufführungen pro Jahr zählt das seit 1946 auf die Bühne gebrachte Adventsingen zu den größten Veranstaltungen des Landes und zu einem Fixpunkt im Salzburger Kulturkalender. Auch heuer bleibe man dem bewährten Mix aus Volkslied und Neukompositionen treu, informierte Gesamtleiter Hans Köhl am Mittwoch bei einem Pressegespräch. „Die eigenen Werke werden aber keinen zu starken Kontrast zur Volksmusik bilden, sondern sich einfügen“, ergänzte Komponist Shane Woodborne.

Engel statt Elisabeth

Die Geschichte erzählt heuer von einem blinden Hirten, der von drei Hirtenkindern begleitet und geführt wird. Die Hirten begegnen Maria und Josef auf ihrem Weg zur Einschreibung und weisen ihnen den Weg nach Betlehem. Immer wieder eingebunden wird auch ein Engel, der in diesem Jahr anstelle der zumeist eingebauten Rolle der „Elisabeth“ auf der Bühne steht.

Kleid soll Darstellerin „vor Transparenz schützen“

Die Tücken, die im Detail einer so großen Produktion stecken, schilderte anschaulich Kostümbildner Hellmut Hölzl. So sei es eine Herausforderung gewesen, ein „leichtes, luftiges“ Engelskleid zu schaffen, das trotz dieser Anforderungen des Gesamtleiters die Darstellerin vor zu viel Transparenz schützt. Zum anderen musste für Maria ein Kleid geschneidert werden, in dem sie die hohen Treppen auf der Bühne unfallfrei bewältigen kann, ohne es dabei wie eine Ballprinzessin mit der Hand heben zu müssen: „Wir mussten uns Zentimeter um Zentimeter hinarbeiten.“

Zwei von drei Wochenenden ausverkauft

Die ersten beiden der insgesamt drei Aufführungswochenenden sind mehr oder weniger ausverkauft, Einzelkarten sind aber selbst für die Premiere noch erhältlich, wie ein Blick auf die Website am Mittwoch ergab. „Es kommen doch immer wieder Einzelkarten zurück“, begründete der kaufmännische Leiter Stefan Sperr. Das Budget des Salzburger Adventsingens liegt bei rund 1,6 Millionen Euro. „Wir brauchen eine Auslastung von 95 Prozent, um unsere Aufwendungen abzudecken“, so Sperr. Nicht ohne Stolz ergänzte Köhl, dass die Traditionsveranstaltung nur mit Eigenmittel wirtschafte.

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