Tipps der Bevölkerung gegen Einbrecher wichtig

Bis zu 20 Einbrüche pro Woche zählt die Polizei derzeit in Stadt und Land Salzburg. Nur wenige werden gleich aufgeklärt. Um die Täter zu fassen, seien Hinweise aus der Bevölkerung mit Abstand „das Wichtigste“, sagt die Polizei.

Mehrmals täglich gibt es derzeit in Salzburg Einbruchsalarm - so wie am Mittwoch im dritten Stock eines Mehrparteienhauses in der Salzburger Neustadt. Dort bemerkte eine aufmerksame Mieterin, dass die Wohnungstür einer verreisten Nachbarin offen steht.

Ermittler: Täter nach Beutezügen meist schnell weg

„Die Erfahrungen der letzten Jahren haben uns schon gezeigt, dass es sich um Gruppen handelt“, schildert Christian Krieg, beim Salzburger Landeskriminalamt für Einbrüche zuständig. „Es sind zwei bis drei Täter, die irgendwo in Salzburg Unterschlupf gefunden haben. Dann gehen sie auf ihren Beutezug. Kurz darauf sind sie weg, liefern die Beute irgendwo ab und kommen dann wieder.“ Selten werden Diebe auf frischer Tat ertappt, nur wenige Einbrüche können geklärt werden: „Die Spurenauswertung, die dauert - und inzwischen sind die Täter dann wahrscheinlich wieder weg.“

Polizei Einsatzteam (Polizisten) mit Hund vor Wohnungstür

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Polizei-Teams können nur sehr selten die Täter auf frischer Tat ertappen

Doch wenn Einbrecher ausgeforscht werden können, dann fast immer auf Grund von Hinweisen aus der Bevölkerung, betont Krieg: „Das ist der Partner schlechthin. Die größten Einbruchsserien der letzten Jahre, speziell in Wohnhäusern, sind nur durch die Mithilfe der Bevölkerung aufgeklärt worden. Da hat irgendwer etwas gesehen - etwa: ‚Der da, der passt nicht in die Siedlung‘ oder ‚Der duckt sich im Auto hinunter‘. Da rufen die Leute dann an und man hat Ermittlungen angestellt und hat das klären können.“

Mehr Polizeipräsenz soll Einbrecher verunsichern

Mit stichprobenartigen Kontrollen sind derzeit bis zu zwölf Polizeibeamte in verschiedenen Teilen der Stadt Salzburg Tag und Nacht unterwegs - sie haben mobile Kontrollstationen, schildert Manfred Ottenbacher von der Salzburger Polizei: „Das sind sehr modern ausgestattete Bürobusse und andere Fahrzeuge, mit denen man die Möglichkeit hat, bei einer Kontrolle innerhalb von Sekunden festzustellen, ob diese Person gesucht wird, ob irgendwelche Fahndungsvormerkungen vorliegen, ob sie sich rechtmäßig im Bundesgebiet aufhält, ob sie eine Waffe besitzen darf. Das sind ganz relevante Informationen, um sehr schnell festzustellen: Ist alles in Ordnung oder nicht?“

Polizistin steht bei einem Auto (Kontrolle)

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Wechselnde Kontrollen sollen „die Tätergruppen verunsichern“

Alle paar Stunden werden die Kontrollstandorte gewechselt, damit sich die Tätergruppen nicht darauf einstellen können, so Ottenbacher: „Unser Ziel ist, durch möglichst viele Kontrollen eine Unsicherheit bei diesen Verbrecherbanden zu erreichen und andererseits gewisse Bewegungsmuster festzustellen - das heißt: Wenn wir in einem bestimmten Gebiet verdächtige Personen wahrnehmen, ist das für uns schon relevant.“

Fenster und Türen auf den neuesten Stand bringen

Doch auch bei der Einbruchsprävention berät die Polizei: Blitzschnell ist ein herkömmliches Fenster mit einem Schraubenzieher aufgebrochen - die Exekutive empfiehlt deshalb Sicherheitsgläser. Auch bei Türen ist Vorsicht geboten. Eine gängige Einbruchsmethode ist, dass der Zylinder abgebrochen wird: „Wenn der abgebrochen ist, dann kann man den vorderen Teil herausziehen und mit einem normalen Dietrich die Türe öffnen“, schildert Robert Meikl von der Kriminalprävention. „Das geht aber nur, wenn der Schließzylinder ein paar Millimeter vorsteht, sodass man mit einem speziellen Werkzeug angreifen kann. Wenn man auf das achtet und der Schließzylinder entsprechend abgedeckt ist, dann funktioniert das nicht.“

Verstärkter Einsatz gegen Einbrüche

In Salzburg gibt es 20 Einbrüche wöchentlich. Die Polizei verstärkt nun ihre Stichpunktkontrollen - und leistet auch Aufklärungsarbeit

Gut angenommen werden bei Hausbesitzern auch Alarmanlagen - hier seien schon viele installiert, so Meikl. Und: „Österreich ist eines der wenigen Länder, die das gratis anbieten, dass man die Einbruchsmeldeanlage direkt zur Polizei aufschalten kann.“ Wichtig ist, mit Zeitschaltuhren immer für Licht zu sorgen. Die Polizei berät kostenlos bei der Wohnraumsicherung.

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