Medikamente in Drogerie: Dm hofft auf Gericht
Wegen des strengen Arzneimittelgesetzes in Österreich ist der Verkauf von rezeptfreien Medikamenten in Drogeriemärkten nicht möglich. dm ist das seit langem ein Dorn im Auge. Die Drogeriemarktkette will das Apothekenmonopol brechen und hofft auf ein Urteil des Höchstgerichts noch in diesem Herbst. Der Vorstand hielt es für unverständlich, warum etwa in Freilassing (Bayern) pharmazeutische Produkte im Drogeriemarkt angeboten werden dürfen, aber in Salzburg nicht.
ORF
Auch in anderen Ländern, in denen dm Filialen unterhält, etwa in Kroatien, sei der Verkauf rezeptfreier Medikamente in den Drogeriemärkten bereits möglich, argumentiert der dm-Vorstand. Dort stünden in den Filialen etwa 2000 pharmazeutische Artikel für Kunden bereit.
Einspruch wegen Onlinehandel der Apotheken
Der Grund, warum dm den Einspruch beim Höchstgericht gestellt hat war, dass den Apothekern der Onlinehandel mit rezeptfreien Pharmazeutika erlaubt hat, obwohl die Apotheken immer mit dem Argument der Beratung im Geschäft gegen die Drogeriemärkte zu Felde gezogen waren. Außerdem sei die Lehrausbildung zum Drogisten weitgehend identisch mit jener des pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten, argumentierte der dm-Vorstand.
Vitamine, Mineralstoffe und andere sogenannte Nahrungs-Ergänzungsmittel sind hingegen erlaubt und schon lange Teil des Sortiments der Drogeriemärkte.
Lange Diskussion rund um Medikamentenverkauf
Dm plant schon länger, den Verkauf von pharmazeutischen Produkten auch in Österreich durchzuführen. Deswegen wurde auch ein Antrag beim Verfassungsgerichthof eingereicht, der im Vorjahr abgewiesen wurden - mehr dazu in: Dm-Antrag gegen Apothekermonopol abgewiesen (salzburg.ORF.at; 28.10.2016)