Gemischte Reaktionen der Salzburger Politik
Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteichef Wilfried Haslauer (ÖVP) spricht von einem tollen Erfolg für Sebastian Kurz und die Parteifunktionäre seiner Gruppierung, die sich extrem bemüht hätten.
Haslauer: „Gräben in Wien nun zuschütten“
Er werde noch nicht ganz schlau aus dem großen Erfolg der ÖVP in Salzburg, der sehr deutlich noch über dem guten Ergebnis der Partei in den meisten anderen Bundesländern liege, so Haslauer. Der Wunsch nach Veränderung sei in Salzburg wohl noch stärker als in anderen Regionen Österreichs: „Nun gilt es auf Bundesebene, die Gräben nach dem schmutzigen Wahlkampf zuzuschütten und die Verletzungen zu kurieren.“
Über mögliche Koalitionsvarianten will sich Haslauer noch nicht äußern.
Gerald Lehner
Steidl: „Teilerfolg bei Marathon mit Bergschuhen“
Walter Steidl, sozialdemokratischer Oppositionsführer im Salzburger Landtag, betont, vor zwei Wochen sei die SPÖ noch bei 20 Prozent gelegen: „Unserem Bundeskanzler ist es gelungen, hier bei den Wählern einen Meinungsumschwung zu bewirken.“ Steidl kritisiert den verunglückten Wahlkampf der SPÖ: „Es war ein verfehltes Wahlmanagement in den eigenen Reihen, gegen das der Bundeskanzler antreten musste. Wenn alle anderen mit Marathonschuhen ins Rennen gehen und der Kanzler nur Bergschuhe hat, dann ist das erzielte Ergebnis wirklich ein toller Erfolg.“
Grüne schwer enttäuscht
Bei den Salzburger Grünen herrscht große Enttäuschung über den Absturz von mehr als elf Prozentpunkten, wie Landesgeschäftsführer Rudi Hemetsberger betont. Seine Parteichefin Astrid Rössler, auch Landeshauptmannstellvertreterin, kam nicht zur TV-Diskussion ins ORF-Landesstudio Salzburg. Hemetsberger sagte, man werde nun das bittere Ergebnis analysieren. Dass man Peter Pilz auf Bundesebene für die Partei verloren habe, sei sicher nicht die einzige Ursache für das Debakel: „Das wäre zu einfach.“
Jubel bei den Freiheitlichen
Salzburgs freiheitliche Parteichefin Marlene Svazek sagte, sie sei sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Die FPÖ hat den besten Wahlkampf seit Jahrzehnten geführt. Die Menschen wollen Veränderungen, und an den Freiheitlichen wird man künftig nicht mehr vorbeiregieren können.“ Es sei nicht so wichtig, ob man nun an zweiter oder dritter Stelle lande: „Wichtig ist, dass wir ein sehr sehr gutes Ergebnis erzielt haben.“
Svazek ergänzt, leider hätten Schwarze und Rote insgesamt noch immer eine Mehrheit: „Wäre schön, wenn wir auch das verhindern hätten können.“
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vom Wahlabend im ORF Salzburg:
Schnell (FLÖ) schwer enttäuscht
Der frühere Salzburger FPÖ-Parteichef und neue Parteigründer Karl Schnell (Freie Liste Österreich) zeigte sich persönlich bitter enttäuscht über das schlechte Ergebnis seiner Gruppierung: „Es ist ein vernichtendes Ergebnis für uns. Wir haben uns bundesweit sehr bemüht, die Leute haben bis zum Umfallen gearbeitet. Aber wenn man von den großen Medien ignoriert und totgeschwiegen wird, dann hat man beim Marketing keine Chance. Man müsste ein Millionär sein, um da heute noch etwas ans Publikum zu bringen.“ Er habe sich in seinem Heimatland Salzburg deutlich mehr Stimmen erhofft.
NEOS mehr erhofft, aber zufrieden
NEOS-Stadträtin Barbara Unterkofler kam für ihren Salzburger Parteichef Sepp Schellhorn ins ORF-Landesstudio. Dieser ist derzeit in Wien. Unterkofler betont, die NEOS hätten mehr erreichen können in Salzburg, aber das Ergebnis mache sie sehr zufrieden: „Wir mussten mit sehr wenig Geld auskommen, sind fair geblieben und haben schon fünf Jahre gute Arbeit für die Bevölkerung gemacht. Als kleiner Oppositionspartei wurde uns das nun honoriert.“
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
Wahlergebnisse in Salzburg:
Bundesweite News: Kurz klar voran
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Zusammenfassung der Reaktionen von Salzburgs Spitzenpolitikern
Stimmungsberichte zum Nachhören
Aus ÖVP- und SPÖ-Zentrale:
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Aus den Zentralen von FPÖ und Grünen:
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Links:
- Fast 400.000 Salzburger waren zu Wahl aufgerufen (salzburg.ORF.at, 15.10.2017)
- Wahlkampfkosten: Schnell und Grüne an der Spitze (salzburg.ORF.at; 14.10.2017)
- Salzburger Rekord bei Wahlkarten (salzburg.ORF.at; 13.10.2017)
- Wahlforscherin Berger im Radio Cafe (salzburg.ORF.at; 14.11.2017)