Landeskliniken: Krebsversorgung neu aufgestellt

Pflegekräfte der Landeskliniken haben ein Studium über neueste Therapien, Nebenwirkungsmanagement und Palliativpflege absolviert um die Versorgung von Krebspatienten zu verbessern. Die Uni Innsbruck bietet diesen speziellen Lehrgang an.

Die Versorgung von Krebspatienten in den Salzburger Landeskliniken wurde auf neue Beine gestellt. Und zwar durch eine vertiefende Weiterbildung in der onkologischen Pflege an der Universität Innsbruck.

Katharina Müller ist Pflegemitarbeiterin auf der onkologischen Station in den Landeskliniken. In den vergangenen zwei Jahren hat sie die Zusatzausbildung zur akademischen Expertin in Cancer Nursing - also in onkologischer Pflege absolviert: „Am meisten gebracht haben mir die praktischen Dinge, wie Nebenwirkungs- und Medikamentenmanagement, weil unsere Patienten hochdosierte Chemotherapien bekommen und dabei leider auch häufiger Nebenwirkungen auftreten und man sehr viel dagegen tun kann.“

Fortschritte machen Spezialisierungen notwendig

Der Umgang mit Hochrisiko-Patienten und die Fortschritte in der Krebstherapie machen es erforderlich, dass auch in der Pflege Spezialisten ausgebildet werden, sagt Onkologie-Pflegedienstleiter Alexander Hornegger: „Da sich die Onkologie immens weiterentwickelt und die Geschwindigkeit derart rasant ist, muss die Pflege natürlich auch schauen, dass sie am Ball bleibt. Deshalb braucht es einen gewissen Anteil der Mitarbeiter, die diese spezielle Ausbildung haben.“

Durch die Fortbildung bekommen diese speziell ausgebildeten Pflegekräfte zusätzliche Kompetenz und werden auch in Therapiegespräche einbezogen. Auch für die Verabreichung der Chemotherapien wurden Pflegemitarbeiter speziell geschult - das entlastet die Ärzte, erklärt Pflegedienstleiterin Johanna Feldinger: „Früher haben das die Turnusärzte gemacht, die aber für mehrere Abteilungen zuständig waren und auf mehreren Stellen eingesetzt waren“. Die Pflegedienstmitarbeiter der Onkologie seien dagegen vor Ort, sagt Feldinger.

Deutlich weniger Infektionen durch Spezialisierung

Und davon profitieren letztlich auch die Patienten, ergänzt Richard Greil, Primararzt der Onkologie: „Faktum ist, dass wir seit wir die gesamten Bluttransfusionen und Cytostatika-Therapien, sowie das Anstechen von Leitungen an die Pflege delegiert haben, wir signifikant weniger Infektkomplikationen haben. Und es ist natürlich wichtig, dass solche Punktionen schmerzfrei stattfinden. Und wer tausende solche Punktionen im Jahr macht, wird das besser können als jemand der zwei macht“.

Denn alleine in der onkologischen Abteilung sind das zwischen 40.000 und 60.000 derartiger Behandlungen pro Jahr.