Mordfall Krenn: 20-Jährige bleibt in U-Haft

Bei den Mordermittlungen zum Tod des Salzburgers Roland Krenn verlängert das Landesgericht die U-Haft einer 20-jähriger Verdächtigen. Sie soll mit zwei ebenfalls inhaftierten Männern in unterschiedlicher Beteiligung die Tat begangen haben.

Die verdächtige Frau bleibt laut Beschluss des Landesgerichtes von Donnerstag vorerst bis 28. November in Untersuchungshaft. Dann soll es eine weitere Haftprüfung geben. Kurt Jelinek, der Verteidiger der 20-Jährigen, hatte in der Vorwoche einen Enthaftungsantrag gestellt.

„Falsche Angaben zu Schlaftabletten“

Seine Mandantin sitze nur aufgrund der Aussagen ihres ebenfalls verdächtigen Ex-Freundes - eines 24-jährigen Musikers aus dem Flachgau - in Haft. Dieser sei psychisch höchst auffällig und habe seine Verantwortung schon ein halbes Dutzend Mal geändert, er sei also völlig unglaubwürdig.

Einige Angaben des Mannes zur angeblichen Tatbeteiligung der 20-Jährigen seien außerdem „nachweisbar tatsachenwidrig“, argumentiert der Anwalt. So habe er etwa falsche Angaben zur Farbe der Schlaftabletten gemacht, welche die Frau dem Opfer in Schokopralinen gemischt haben soll.

Frau bleibt in Untersuchungshaft

Das Gericht sah dagegen am Donnerstag weiterhin konkrete Gründe für eine Verlängerung der Untersuchungshaft. Die Frau war am 31. August von der Polizei festgenommen worden. Ihr Ex-Freund sitzt bereits seit 26. April in U-Haft. Der verdächtige Musiker hat vor rund zwei Wochen ein Geständnis abgelegt, das ihn sowie die zwei weiteren Verdächtigen belastet. Demnach sollen er und seine damalige Freundin Krenn mit Schlaftabletten, die in weißen Pralinen steckten, betäubt und gefesselt, geknebelt und ihm einen Sack über den Kopf gestülpt haben. Sie hätten den 63-Jährigen aber nur betäuben und ausrauben wollen. Tatsächlich starb das Opfer aber. Bei der Obduktion konnte keine genaue Todesursache mehr festgestellt werden, die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass Krenn erstickt ist.

Der Vorschlag zum Raub sei von einem 29-jährigen Wirt aus Oberösterreich gekommen, dem er Geld geschuldet habe, so der Musiker. Gemeinsam mit dem Wirt soll er dann auch die Leiche versteckt haben, und zwar auf dessen Anwesen im Innviertel, wo der Tote heuer im Futtertrog eines aufgelassenen Schweinestalls gefunden wurde. Der Wirt - er sitzt seit 12. Mai in U-Haft - beteuert wie die Ex-Freundin bisher seine Unschuld.

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