Bahnübergänge: Rotlicht oft ignoriert

Nach dem Unfall auf einem Bahnübergang der Pinzgaubahn mit fünf Verletzten am Montag kritisiert die Polizei die Ignoranz vieler Autolenker. Diese würden sich nicht um das Rotlicht bei Übergängen scheren.

Am Dienstag hat die Polizei entsprechende Kontrollen im heurigen Sommer öffentlich gemacht. Demnach scheren sich viele Autofahrer nicht um das Rotlicht bei einem Übergang, das vor einer herannahenden Zugsgarnitur warnt.

Alleine in den Monaten Juli und August hat die Polizei laut eigenen Angaben 40 Autofahrer angezeigt, weil sie das Rotlicht oder Stopptafeln an Bahnübergängen zwischen Krimml (Pinzgau) und Zell am See (Pinzgau) missachtet hätten.

„Viele glauben zu wissen, wann ein Zug kommt“

Die Polizei hat vor allem jene Bahnübergänge kontrolliert, bei denen es immer wieder zu Unfällen zwischen Autos und Zuggarnituren gekommen ist. Immer wieder würden Autofahrer das Rotlicht bewusst, sagt der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Friedrich Schmidhuber. „Viele glauben offenbar, den Fahrplan quasi im Kopf zu haben und genau zu wissen, wann ein Zug kommt.“

Die Polizei zieht nun diese Fahrzeuglenker zur Verantwortung. Mindestens 180 Euro muss jeder Autofahrer bezahlen, wenn er das Rotlicht am Bahnübergang missachtet und dabei erwischt wird. Die Unfallursache für den Zusammenstoß von Montag ist noch nicht geklärt. Möglich sei, dass der Lastwagenfahrer die rote Ampel übersehen hat, sagt Schmidhuber.

FPS-Mandatar Steiner fordert Sicherheitskonzept

„Das kann man nicht ausschließen. Die Bahnanlage war nach unseren Erhebungen jedenfalls in Ordnung und die Ampel müsste rot geleuchtet haben. Da sind die Erhebungen allerdings noch nicht ganz abgeschlossen.“

Die Polizei will weiterhin an den 86 unbeschrankten Bahnübergängen entlang der Pinzgaubahn kontrollieren. Der jüngste Unfall hat indes auch schon eine politische Reaktion ausgelöst: Markus Steiner von der Freien Partei Salzburg hat am Dienstag einen Antrag im Landtag angekündigt, in dem er ein Sicherheitskonzept für die Bahnübergänge entlang der Pinzgauer Lokalbahn fordert.

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