Teure Butter: Keiner will daran verdienen

Die Butterpreise befinden sich weiter im Höhenflug - sie sind in den vergangen 16 Monate um bis zu 80 Prozent in die Höhe geschnellt. Sowohl Lebensmittelindustrie als auch Konsumenten müssen für den Rohstoff Butter also deutlich mehr bezahlen.

Die Bauern erhalten für einen Liter Rohmilch von den Molkereien derzeit 37 Cent. Das ist gegenüber dem Jahr 2016 ein Plus von 13 Prozent - die Landwirte wollen jedoch einen Preis von 42 Cent, um kostendeckend produzieren und die horrenden Verluste der vergangenen Jahre halbwegs ausgleichen zu können.

Die Molkereien können für Butter derzeit mehr verlangen, weil die Nachfrage seitens der Lebensmittelindustrie massiv gestiegen ist. Warum der Butterpreis nicht in voller Höhe bei den Bauern ankommt, begründet der Geschäftsführer der Pinzgau Molkerei, Hans Steiner mit Verwerfungen auf dem Markt.

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Wer verdient an den Höchstpreisen?

Die ORF-Reporter Andreas Heyer und Michael Hochleitner haben die Lage auf dem Buttermarkt recherchiert.

„Verwerfungen am Markt schuld“

„Milch besteht ja nicht nur aus Fett und Rahm, sondern auch aus Magermilch. Und das ist die aktuelle Verwerfung am Markt - wir haben derzeit sehr hohe Fettpreise. Auf der anderen Seite haben wir aber Magermilch-Preise bzw. Preise für die Eiweißkomponente in der Milch, die absolut im Keller sind. Deshalb kann man die Preissteigerung bei Fett auch nicht eins zu eins auf den Milchpreis für die Bauern umlegen“, argumentiert Steiner. Seine Molkerei verdient am hohen Butterpreis jedenfalls kein Körberlgeld, ergänzt Steiner.

„Molkereien haben Preis exorbitant erhöht“

Auch der Handel, der Butter in der Vergangenheit oft für Rabbataktionen genutzt hatte, um Kunden in die Supermärkte zu locken, sehe sich nicht als Profiteur des hohen Butterpreises, betont die Sprecherin von Spar International, Nicole Berkmann. „Die Molkereien haben uns, dem Handel, einen exorbitant höheren Milchpreis verrechnet als zuvor. Und wir haben versucht, für die Konsumenten einen wenigstens noch halbwegs erträglichen Milchpreis zu verhandeln.“

Bei der Recherche des ORF Salzburg konnte jedenfalls niemand schlüssig erklären, warum der fast doppelte Butterpreis nicht in voller Höhe bei den Milchbauern ankommt. Tatsache ist: Innerhalb von 16 Monaten ist der Butterpreis um 80 Prozent gestiegen, die Bauern haben in dieser Zeit aber nur um 13 Prozent mehr für ihre Milch bekommen.

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