Schaden möchte rehabilitiert werden

Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) will nach seinem Rücktritt am Mittwoch weiter um seine Rehabilitierung kämpfen. Das betont er im ORF-Abschiedsinterview. Er hat gegen die Haftstrafe im Swap-Prozess berufen.

Drei Jahre Haft, davon ein Jahr unbedingt abzusitzen - das war Ende Juli das Urteil gegen den Salzburger Bürgermeister. Heinz Schaden war im Zusammenhang mit der Übertragung von Zinstauschgeschäften von der Stadt an das Land Untreue vorgeworfen worden. Und die Richterin in erster Instanz bestätigte diesen Vorwurf - mehr dazu in Swap-Prozess: Schuldsprüche für alle - Haft für Schaden und Raus (salzburg.ORF.at; 28.7.2017).

Heinz Schaden bei Interview im Schloss Mirabell

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Heinz Schaden will um seinen guten Ruf kämpfen

Swap-Deal: „Vielleicht einmal zu wenig nachgedacht“

Schaden berief zwar gegen das Urteil. Politisch war es aber sein Ende als Salzburger Bürgermeister. Am Mittwoch im Gemeinderat tritt Heinz Schaden zurück - nach 18 Jahren im Amt. Im ORF-Abschiedsinterview mit Karl Kern räumte er am Dienstag ein: „Natürlich ist man danach immer gescheiter. Ich habe vielleicht einmal zu wenig nachgedacht beim Angebot des Landes, die so genannten Derivate zu übernehmen. Das ist mir leider zum Verhängnis geworden.“

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Das Interview in Wort und Bild
ORF-Redakteur Karl Kern befragte den scheidenden Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden.

Die 18 Jahre im Amt wird er sich trotzdem in guter Erinnerung behalten, betonte Schaden: „Ich habe auch jetzt das Gefühl, dass ich Glück gehabt habe. Der Beruf des Bürgermeisters ist ein sehr konkreter, ein praktischer - ich hab’s manchmal ein Handwerk genannt. Man kann wirklich gestalten, man sieht die Ergebnisse. Der Beruf des Bürgermeisters ist wirklich ein erfüllender und ich möchte die Zeit nicht missen.“

ORF-Redakteur Karl Kern und Heinz Schaden bei Interview im Schloss Mirabell

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Schaden stand Dienstagvormittag Rede und Antwort

Schaden will „kein Mal auf der Stirn“ behalten

Nach seinem Rücktritt will Schaden jetzt aber vor allem um seine persönliche Rehabilitierung kämpfen: „Ich möchte einfach nicht mit diesem Mal auf der Stirn den Rest meines Lebens verbringen, sondern ich möchte rehabilitiert werden.“ Die Berufung gegen die Strafe läuft. Allerdings beschäftigt ihn die mögliche Aussicht auf ein Jahr Haft - auch wenn diese unter Umständen mit Fußfessel ‚abgesessen‘ werden könnte - sehr: „Natürlich denke ich daran. Alles andere wäre Schmähführen. Aber: Schau’n wir mal.“

Vor seiner Bürgermeisterkarriere war Schaden in der Salzburger Arbeiterkammer beschäftigt. Dort ist er nach wie vor karenziert. Ob Heinz Schaden in die AK zurückkehren wird, „wird in den nächsten Tagen entschieden werden“, betonte er am Dienstag. Ganz alleine habe er diese Entscheidung nicht in der Hand.

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