Wahlkampf noch relativ ruhig

Gut einen Monat vor der Nationalratswahl ist der Wahlkampf in Salzburg noch nicht allgegenwärtig - im Straßenbild gibt es noch nicht viele Plakate. Rund 400.000 Salzburger können ja am 15. Oktober ihre Stimme abgeben.

So richtig angekommen ist der Nationalratswahlkampf in Salzburg noch nicht. Aber vielleicht täuscht der Eindruck, weil die Plakatflut vergangener Jahrzehnte wohl wirklich ein bisschen Schnee von gestern ist. Wahlkampf heute findet im Fernsehen, in Printmedien und natürlich in sozialen Netzwerken statt: „Das heißt, dass man relativ wenig davon mitbekommt, wenn man nicht in den sozialen Medien aktiv ist“, sagt der Politikwissenschafter Reinhard Heinisch von der Universität Salzburg. „Allerdings gibt es da auch einen Unterschied zwischen Wien und den Bundesländern - in Wien scheint es schon etwas deutlichen angelaufen zu sein.“

Internationale Trends beeinflussen

Wesentlich mehr als durch regionale Kandidaten aus Salzburg wird die Nationalratswahl nach Meinung des Experten durch internationale Trends beeinflusst. Wenn etwa die Sozialdemokratie in Europa Probleme hat, dann schlägt das auch bei uns durch. Und dann gibt es natürlich auch die Bundestagswahl in Deutschland am Sonntag in einer Woche: „Wenn die Wahl überraschend ausgehen würde und zum Beispiel die AfD sehr stark zulegen würde, würde sicher die FPÖ davon profitieren. Wenn die deutsche Wahl so ausgeht, wie es erwartet wird, ist das quasi schon ‚eingepreist‘.“

Und obwohl der Wahlkampf noch nicht alle Salzburgerinnen Salzburger erreicht hat, beschäftigen sich viele bereits jetzt mit der Wahl am 15. Oktober. Man denkt nach, wen man in einem Monat wählen soll: „Es hat durchaus schon Wahlen gegeben, wo ich nicht diejenige Partei gewählt habe, die ich normalerweise wähle“, sagt etwa Anita Thanhofer aus Salzburg.

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Wahlkampf noch ruhig

Der Nationalratswahlkampf macht sich im Salzburger Straßenbild noch nicht besonders stark bemerkbar - allerdings ist noch ein Monat Zeit.

„Vorzeigepersönlichkeiten in Vordergrund“

Im Linzer Design-Center ging Freitagnachmittag die einzige Dreier-Wahlkonfrontation zwischen Christian Kern, Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache über die Bühne. Die Parteien setzen auf Personen statt auf Programme, beobachtet Politikwissenschafter Heinisch: „Man meint in den Parteien, Vorzeigepersönlichkeiten zu haben, die einen gewisse Ausstrahlungskraft haben - daher wird das besonders in den Vordergrund gestellt.“ Insgesamt stehen heute in einem Monat in Salzburg übrigens zehn Listen auf dem Stimmzettel zur Nationalratswahl.