Mordermittlungen Krenn: Anklage nun möglich

Im mutmaßlichen Mordfall Roland Krenn in der Stadt Salzburg ist nun eine Mordanklage in Reichweite. Das sagte Barbara Fischer am Donnerstag, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Zwar habe auch nach vielen Untersuchungen keine eindeutige Todesursache festgestellt werden können, aufgrund der Beweise sei aber dringender Tatverdacht gegen die beiden inhaftierten Männer gegeben. Die Leiche des 63-jährigen Krenn, die fast zehn Monate nach dessen Verschwinden heuer im Mai entdeckt worden war, sei bereits so stark verwest gewesen, dass die Todesursache nicht mehr eindeutig zu klären gewesen sei. Hinweise auf eine Verletzung des Kehlkopfes oder Zungenbeins seien nicht festgestellt worden, weshalb Erwürgen als Todesursache ausscheidet. Auch giftige Substanzen, Medikamente oder Alkohol konnten nicht nachgewiesen werden.

Gewaltsames Ersticken möglich

Da über den Kopf des Toten ein eng anliegender Beutel für Steiff-Teddybären gestülpt war, zieht die Staatsanwaltschaft ein gewaltsames Ersticken in Betracht. Und dieser Beutel hatte dem Opfer gehört: Für die Ermittler ein starkes Indiz, dass der 63-Jährige im eigenen Haus getötet worden ist.

Aufgrund der ausgewerteten Standort-Daten, der Ergebnisse der Handy-Datenauswertung, der Bewegungsprofile der beiden Verdächtigen und dem Auffindungsort der Leiche sei in Verbindung mit der Aussagen verschiedener Zeugenaussagen dringender Tatverdacht gegeben, sagte Fischer.

Digitale Spuren der Verdächtigen

So hätten die beiden in einer einzigen Nacht Mitte Juli - kurz danach dürfte Roland K. gestorben sein - von 3.48 Uhr bis 5.23 Uhr 77 SMS hin- und hergeschickt. Unmittelbar darauf habe sich einer der beiden, ein 24-jähriger Musiker aus dem Flachgau, im Internet erkundigt, wo man Ethylether beschaffen könne, und beim zweiten Verdächtigen - einem 29-jährigen Gastwirt aus dem Innviertel - nachgefragt, wo es K.-o.-Tropfen gebe.

Verschnürte Leiche in Schweinestall gefunden

Der Musiker war bereits Ende April festgenommen worden. Er gab dann auch den Hinweis, dass sich die Leiche des 63-Jährigen in einem aufgelassenen Schweinestall im Innviertel befinde. Tatsächlich wurde der Tote dort Anfang Mai in einem Betontrog gefunden, der tief mit Schutt und Mist vergraben war. Die Leiche war so stark in Planen und Stoff eingewickelt, dass selbst Leichenspürhunde den Toten nicht rochen. Daraufhin wurde auch der Besitzer der Liegenschaft, der 29-jährige Gastwirt, festgenommen. Gegen beide wurde Untersuchungshaft verhängt. Die Verdächtigen beteuerten bisher ihre Unschuld. Der getötete Salzburger galt als vermögend.

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