Europäer begeisterten bei Jazzfestival Saalfelden

Eine durchwegs positive Bilanz des heurigen Jazzfestivals in Saalfelden ziehen Veranstalter und künstlerische Leitung. Die Besucherzahlen der Vorjahre wurden übertroffen, bis auf wenige Restkarten waren alle Konzerte ausverkauft.

Insgesamt 37 Konzerte lieferte das Jazzfestival Saalfelden an vier Tagen. Aufgetreten sind dabei fast 200 Künstler in sieben Spielstätten. Mit dem Programm zeigen sich die Verantwortlichen zufrieden. Der künstlerische Leiter Mario Steidl, der heuer vor allem auf europäische Künstler setzte, spricht von einem „vollen Erfolg“, der zeige, dass „sich die europäische Jazzszene durch eine enorm hohe Qualität auszeichnet und durch eine wirklich großartige stilistische Vielfalt glänzt“.

Euphorie auch ohne große, klingende Namen

Als besonderes Highlight bezeichnet Steidl das Konzert des Brian Marsella Trios, das am Samstag auf der Mainstage auftrat. Der Auftritt habe in aller Deutlichkeit gezeigt, „dass es nicht unbedingt eines großen, klingenden Namens bedarf, um einen ganzen Konzertsaal in Euphorie zu versetzen“.

Besonders hebt Steidl das Konzert des bereits mehrfach in Saalfelden aufgetretenen, deutschen Jazz-Klarinettisten und Komponisten Michael Riessler hervor, der am Samstag mit einer eigenwilligen Mischung aus Konzert und Lesung auftrat und, so Steidl: „das Publikum ganz besonders begeistert hat“.

Michael Riessler Jazzfestival Saalfelden

ORF/Franz Ruedl

Michael Riessler (Mitte) auf der Mainstage im Kongress Saalfelden

Österreichische Musiker setzen starke Akzente

Starke Akzente setzten dieses Jahr die vielen österreichischen Musiker, ergänzt Steidl: „Weiße Wände“ und „5k HD“ sind dabei ebenfalls zu erwähnen wie Gerald Preinfalk, der mit „Prine Zone“ das Festival eröffnete, sowie der Kärntner „Altmeister“ Wolfgang Puschnig.

Insgesamt, resümiert Steidl, sei das Konzept, mehr auf Europäer zu setzen und damit eher von den großen amerikanischen Namen abzurücken, aufgegangen.

Veranstalter bilanziert positiv

Auch der Festival Veranstalter, die Saalfelden-Leogang-Touristik, blickt positiv auf das Festival zurück. Das Budget des Festivals beträgt rund 600.000 Euro. Veranstalter Marco Pointner geht auch im nächsten Jahr von derselben Summe aus. Selbstverständlich werde man aber versuchen „den einen oder anderen Sponsor neu zu gewinnen und auch bei den Förderstellen eine Erhöhung versuchen“, ergänzt Pointner.

Mit 98 Prozent Auslastung waren in diesem Jahr sämtliche Konzerte bis auf wenige Restkarten ausverkauft. Die Erwartungen übertroffen hat auch die erstmals angebotene Gratis-Konzertreihe Nexus Plus: „Die Konzerte am Freitag und Samstag waren voll und wurden vom jungen Publikum sehr gut angenommen“. Junges Publikum anzuziehen war eines der Ziele des Jazzfestivals - mehr dazu in: Jazzfestival Saalfelden mit vielen jungen Bands (salzburg.ORF.at; 31.5.2017)

Alle Konzerte zusammengerechnet, registrierten die Veranstalter heuer 16.000 Festival-Besucher in Saalfelden. Die Saalfelden-Leogang-Touristik geht von einer Gesamt-Wertschöpfung des Jazzfestivals von rund zwei Millionen Euro aus.

ORF/Lukas Möschl

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