15-Jähriger wegen Vergewaltigung verurteilt

Ein erst 15-jähriger Bursche ist am Montag wegen Vergewaltigung nicht rechtskräftig zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Bursche soll sich an einem Mädchen in Saalfelden (Pinzgau) vergangen haben.

Der 15-Jährige soll ein gleichaltriges Mädchen in Saalfelden zum Sex gezwungen. Klein und schmal ist der Angeklagte. Der Serbe traf sich laut Anklage im Jänner mit Gleichaltrigen in der Wohnung seines Großvaters in Saalfelden. Dort sollen sie Schnaps getrunken haben. Der 15-Jährige soll das Mädchen noch gefragt haben, ob sie mit ihm Sex haben wolle. Sie habe verneint. Daraufhin sei der Jugendliche wütend geworden. Er habe das Mädchen laut Anklage zum Geschlechtsverkehr gezwungen.

Mit 15 längst strafmündig

Die Polizei erfuhr von einer Kontaktperson, der sich das Mädchen anvertraut hatte, von der mutmaßlichen Vergewaltigung. Der 15-Jährge wurde angezeigt, und die Staatsanwaltschaft sieht nun genug Beweise für die Anklage. Sein Alter schütze den verdächtigen Burschen nicht vor einer möglichen Strafe – wenn er denn verurteilt würde -, heißt es bei den Ermittlern.

Nur unter 14 wäre ein Beschuldigter strafunmündig. Mit 15 gilt das nicht mehr. Einzig die Strafdrohung ist auf die Hälfte herabgesetzt - bis zu fünf Jahre Gefängnis gelten in diesem Bereich. Ein volljähriger Vergewaltiger müsste mit bis zu zehn Jahren rechnen.

Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen

Ob der junge Serbe ein Geständnis abgelegt hat oder nicht, das ist nicht bekannt. Die Richterin hat die Öffentlichkeit von dem Prozess ausgeschlossen. Sie verhandelte am Montag hinter verschlossenen Türen. Das ist bei Sexualdelikten durchaus üblich, besonders wenn es sich um junge Leute handelt, die beschuldigt werden. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, scheint es in der Strafregisterauskunft auf und könnte bei einer Arbeitsstellensuche hinderlich sein. Sozusagen unsichtbar wären Strafen nur unter sechs Monaten.