„Beplatteln“: Wie historische Höfe übersiedeln

Um historische Gebäude von einem Ort zum anderen zu bringen braucht es viel Organisation. Damit sie wieder genauso aufgebaut werden können wie vorher, werden sie von Fachleuten des Freilichtmuseums „beplattelt“.

Die Rainer-Keusche in Ramingstein (Lungau) soll ins Freilichtmuseum übersiedeln. Bevor sie abgetragen wird, wird allerdings ein Wiederaufbau-Plan benötigt. Hier kommen die „Plattln“ ins Spiel. Fachleute des Freilichtmuseums nageln auf jede Holzlatte ein „Plattl“ mit einer Nummer. Diese Nummern werden dann in einen Plan übertragen. Damit jedes Stück wieder zurück an den richtigen Ort kommt, erklärt Matthias Hagn vom Freilichtmuseum.

Ein entbehrliches Leben - ein Stück Zeitgeschichte

Die Rainer-Keusche in Ramingstein ist mehr als 500 Jahre alt und ein seltenes Stück Zeitgeschichte. Kühe, Schweine, Ziegen, Hühner und bis zu zehn Menschen haben hier gleichzeitig gehaust, ein extrem karges und entbehrungsreiches Leben. Man war erfinderisch, erklärt Franz Greisberger vom Freilichtmuseum: „Wenn sie selchen wollten, haben sie ihr Fleisch einfach an einer Schnur in den Kamin hängen lassen.“

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Wie historische Gebäude übersiedeln

ORF-Redakteur Karl Kern hat sich angesehen, wie die Rainer-Keusche vom Lungau nach Salzburg übersiedelt wird.

In den vergangenen Wochen wurde die Rainer-Keusche komplett ausgeräumt, um Zugang zur Substanz des Hauses zu finden. Bevor das Gebäude, nach dem „beplattln“ Stück für Stück abgetragen wird, wird es noch einmal von allen Seiten fotografiert. Das ist für die Handwerker besonders wichtig, sagt Greisberger: „Die müssen genau sehen können wie hoch etwa der Stein vor dem Gebäude gereicht hat - jedes Detail ist wichtig.“

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